Nach Angaben des Bundesamtes für Arbeit in Sachsen kostete die Corona-Sperre im Frühjahr 2020 Tausende von Mini-Jobs. Die Zahl der geringfügigen Teilzeitbeschäftigten sei bis Juni 2020 innerhalb eines Jahres um 17.300 auf 206.300 gesunken, teilte die Regionaldirektion in Chemnitz auf Antrag der dpa mit. Das ist ein Minus von 7,7 Prozent. Zahlen für spätere Monate liegen noch nicht vor.
Insgesamt habe sich die Koronakrise auf Mini-Jobber viel stärker ausgewirkt als auf andere Arbeitsverhältnisse. In Anbetracht dessen forderte die Gewerkschaft Food-Genuss-Restaurants eine Änderung der bisherigen Regeln für Mini-Jobs.
Keine Möglichkeit der Kurzarbeit für Mini-Jobs
Mini-Jobs werden mit bis zu 450 Euro pro Monat vergütet. Für sie werden keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt. Aus diesem Grund gibt es für Mini-Jobber keine Kurzzeitarbeitsoption. Stattdessen wurden viele dieser Jobs in der Corona-Krise beendet. Dies betraf nach Angaben der Regionaldirektion vor allem Beschäftigte in Branchen, die besonders unter Schließungen gelitten haben, wie beispielsweise das Catering. Viele Mini-Jobber haben aber auch ihre Jobs in den Bereichen Reinigung, Sicherheit und Eventmanagement verloren.
Olaf Klenke, Staatsbezirkssekretär östlich der Food-Enjoyment-Restaurants Union, erinnerte uns daran, dass die Mehrheit der Mini-Jobber Frauen sind. Er forderte, dass Mini-Jobs regelmäßig in die soziale Sicherheit einbezogen werden. Klenke: „Jetzt rächen wir uns, dass wir und andere diese Forderung seit Jahren nicht mehr umgesetzt haben.“
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Jeder achte Mitarbeiter in Sachsen ist ein Mini-Jobber
Nach Angaben der Arbeitsagentur ist rund jeder achte Mitarbeiter ein Mini-Jobber in ganz Sachsen. Aber ihre Zahl ist vor Jahren gesunken – 2014 waren es mehr als 235.000. Als Grund wurde die Einführung des Mindestlohns angegeben. Infolgedessen seien viele Mini-Jobs in sozialversicherungspflichtige Jobs umgewandelt worden, hieß es. Der Aufwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt bis 2019 förderte auch den Rückgang der Mini-Arbeitsplätze. Nach Ansicht der Experten hat die Koronakrise diesen Trend offenbar wieder verstärkt.
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Von RND / DPA