Bundespräsident Steinmeier eröffnet Historikertag in Leipzig
Mit einer Feier in der Nikolaikirche ist in Leipzig am Dienstag der Deutsche Historikertag eröffnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte in seiner Rede die Bedeutung der Vergangenheit für das Verständnis der Gegenwart und die Bildung einer eigenen Meinung. Die Lehren aus der Geschichte seien ein wichtiger Bestandteil der deutschen Identität. Der Historikertag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Fragile Fakten“.
Der Bundespräsident wies in seiner Rede auch auf die „geschichtsmächtige“ Zeit hin, in der wir uns befinden. Insbesondere kritisierte er die Umdeutung der Geschichte durch den russischen Präsidenten Putin. Dieser missbrauche die Geschichte als Waffe, indem er Lügen verbreite und den Krieg gegen die Ukraine leugne.
Steinmeier betonte zudem, dass die Jahre nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung Deutschlands als „Zeit im Rückenwind“ vorbei seien. In der aktuellen Zeit gehe es darum, gemeinsam zu entscheiden, welches Land wir in Zukunft sein wollen. Es herrsche Ungewissheit und Verunsicherung.
Der Deutsche Historikertag findet bereits zum 54. Mal statt und zählt zu den größten geisteswissenschaftlichen Fachkongressen in Europa. In diesem Jahr werden rund 2000 Besucherinnen und Besucher sowie über 480 Referentinnen und Referenten erwartet. Das Programm umfasst über 70 Sektionen zu verschiedenen historischen Themen.
Quelle: Hendrik Schmidt