Leipzig Aktuell

Leipzig – Gehaltserhöhung für Airport-Boss trotz sinkender Passagierzahlen und ausbleibender Flugverbindungen

Götz Ahmelmann erhält Gehaltserhöhung als Airport-Boss

Leipzig – Sinkende Passagierzahlen, eingestellte Flugverbindungen und der Abgang von Amazon Air – Sachsens Flughäfen stehen vor großen Herausforderungen. Dennoch bekommt Airport-Boss Götz Ahmelmann eine satte Gehaltserhöhung.

Der Vorstandschef der Mitteldeutschen Flughafen AG, zu der die Flughäfen in Leipzig und Dresden gehören, darf sich ab dem 15. Oktober über deutlich mehr Geld freuen. Laut Unterlagen, die BILD vorliegen, erhöht sich seine Jahresbruttovergütung von derzeit 285.000 Euro auf zunächst 350.000 Euro. Ab dem 1. Januar 2025 steigt das Gehalt sogar auf 360.000 Euro. Das bedeutet eine Steigerung um mehr als 22 bzw. 26 Prozent.

Doch damit nicht genug. Ahmelmann erhält zusätzlich Bonuszahlungen, sogenannte Zieltantiemen. Diese betragen mindestens 40 Prozent, im besten Fall sogar 140 Prozent seines Gehalts. Das bedeutet für die Jahre bis 2025 einen Bonus von 194.600 Euro, ab 2025 sogar 201.600 Euro – zusätzlich zur Grundvergütung. Sollte Ahmelmann das Unternehmen verlassen, steht ihm ein Ruhegehalt von 40 Prozent seiner letzten Bruttojahresvergütung zu. Aktuell wären das 216.000 Euro pro Jahr, und das lebenslang.

Zum Vergleich: Der sächsische Ministerpräsident verdient etwas mehr als 200.000 Euro im Jahr.

„Abstruse Gehälter“ bei 40 Millionen Euro Verlust

Bei einem Verlust von rund 40 Millionen Euro im Jahr hält ein Mitarbeiter des Managements die Gehaltserhöhung für „abstrus“. Besonders bemerkenswert sei dies, da der Aufsichtsrat gefordert habe, dem Vorstand einen Sanierungsexperten zur Seite zu stellen. Die Mitteldeutsche Flughafen AG wollte auf Nachfrage von BILD das Gehalt ihres Chefs weder kommentieren noch die drastische Erhöhung erklären.

Die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden haben mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Allein im Jahr 2021 verzeichnete die Mitteldeutsche Flughafen AG einen Verlust von 40 Millionen Euro. Der Rückzug des Amazon-Hubs aus Leipzig/Halle bedeutet den Verlust von rund 400 Arbeitsplätzen. Infolgedessen wurde in einer Krisensitzung Mitte September sogar die Schließung des unrentablen Dresdner Flughafens (2021: 23 Millionen Euro Verlust) diskutiert.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"