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Wohnmisere in Altenburg-Nord: Härter bei unwilligen Eigentümern durchgreifen

Wohnmisere in Altenburg-Nord: Härter bei unwilligen Eigentümern durchgreifen

Ein Altenburger Wohnkarree wird zwischen Unkraut und Scherben zum Schandfleck, während die Eigentümer abtauchen. Hier muss die Stadtverwaltung mehr tun, kommentiert LVZ-Autorin Sonja Garan.

Altenburg. Ein gesamtes Wohnkarree über Jahre zu vernachlässigen, ist zweifellos untragbar. Bevo DE Alpha beziehungsweise die beauftragten Verwaltungen handeln verantwortungslos. Das Vorgehen erweckt gar den Anschein, dass hinter der Verwahrlosung ein System steckt.

Was also tun? Die Stadtverwaltung schreibt auf OVZ-Nachfrage, dass sie die Grundstückseigentümer nach Bekanntwerden illegaler Müllablagerungen informiert. Das ist nicht viel angesichts des herausragenden städtebaulichen Missstands am Rande von Altenburg-Nord. In Dortmund können, wenn es ganz schlimm kommt, Wohnungen für unbewohnbar erklärt werden. Dafür gibt es in Nordrhein-Westfalen extra ein Gesetz, das einen solchen Eingriff der Verwaltung möglich macht: das Gesetz zur Stärkung des Wohnungswesens.

Die Stadtverwaltung sollte prüfen, welche Handhabe ihr die Thüringer Gesetze erlauben. Zwar ist es wohl kaum möglich, den Geschäftsführer der Eigentümergesellschaft ins Büro der Stadtverwaltung einzuladen und ihn in einem klärenden Gespräch zur Vernunft zu bewegen. Dennoch kann es nicht angehen, dass die Stadt Altenburg hier die Hände hebt. Sie muss sich deutlicher stark machen für diejenigen, die selbst keine Stimme haben.

Stadt Altenburg sollte alle Möglichkeiten ausschöpfen

Und auch ohne harte Maßnahmen ist noch viel Luft nach oben, was die Unterstützung von der Stadt angeht: Der Kontakt mit den Eigentümern muss über Gespräche über illegale Müllablagerung deutlich hinausgehen.

Denn auch wenn Eigentum laut Grundgesetz geschützt ist, es verpflichtet auch. Verwahrlosung darf kein geduldeter Zustand sein. Aktuell sind die Bewohner im maroden U in der Straße An der Glashütte den widrigen Umständen vollkommen ausgeliefert.

Quelle: Sonja Garan, LVZ

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