Im Kinojahr 2021 ist vieles ungewiss. Es ist unklar, wann und wie der neue Bond oder andere Filme tatsächlich ins Kino kommen werden. Kinofans müssen sich oft nur zu Hause alte Filmkunst ansehen. Aber welche Filme haben vor zehn, 20, 30, 40 und 50 Jahren tatsächlich Zuschauer und Kritiker bewegt? Ein Überblick:
2011: Alle schauen sich „Harry Potter“ an – der heute wichtige Pandemiefilm „Contagion“ fällt durch die Ritzen
Der erfolgreichste Film in Deutschland war vor zehn Jahren „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2“ mit rund 6,5 Millionen Kinogängern (laut FFA Film Funding Agency). In Cannes gewann Terrence Malicks „Der Baum des Lebens“ die Palme d’Or, der Berlinale Goldene Bär ging an „Nader und Simin – Eine Trennung“ des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi. Der beste Film bei den Oscars war „The King’s Speech“ über den stotternden Vater der aktuellen Königin. Lars von Triers depressiver Film „Melancholia“ sorgte für Aufsehen. Der Virusthriller „Contagion“ (Infektion) unter anderem mit Marion Cotillard und Matt Damon hat einen beeindruckenden Zusammenhang mit der Koronakrise. Regisseur Steven Soderbergh zeigt eine Pandemie und ihre globalen Umwälzungen. Bis Oktober 2011 zog der Film in Deutschland nur rund 380.000 Menschen ins Kino.
2001: Auf einem großen Abenteuer mit „Der Herr der Ringe“
Der erfolgreichste Film in Deutschland vor 20 Jahren mit 12,6 Millionen Zuschauern war „Harry Potter und der Stein der Weisen“. Ungefähr 11,8 Millionen gingen in „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“. Filme aus dem Jahr 2001 wie der Los Angeles-Mystery-Thriller „Mulholland Drive – Street of Darkness“ und das Pariser Märchen „Die fabelhafte Welt von Amélie“ sind zu Klassikern herangereift. Der deutsche Filmhit war die Karl-May-Filmparodie „Der Schuh des Manitu“ mit unglaublichen 11,7 Millionen Besuchern. Die Komödie mit dem Apache-Chefbruder Winnetouch auf der Puder Rosa Ranch ist bis heute umstritten. Der Autor Johannes Kram („Ich habe nichts gegen Schwule, aber … die schrecklich schöne Homophobie mitten in der Gesellschaft“) beschuldigt sie, Homophobie zu fördern. „Deutschland kann endlich über sich selbst lachen, stellte es sich damals vor. Es lachte vor allem über Homosexuelle oder besser gesagt über lustige Schwule. „Im Jahr 2020 sagte der Hersteller Michael Herbig in einem dpa-Interview:“ Können Sie Schwule parodieren? Wir arbeiten in einer Branche, in der Sie ständig mit schwulen Kollegen zu tun haben. Sie sind enge Freunde, Sie mögen sich. Wenn uns jemals jemand gesagt hätte, dass Sie uns damit verletzt haben, hätten wir unsere Hände sofort davon gelassen. „“
1991: Kevin Costner tanzt mit dem Wolf
Der erfolgreichste Film in Deutschland vor 30 Jahren mit rund 6,7 Millionen Zuschauern war Kevin Costners sieben mit dem Oscar ausgezeichnetes Epos „Dances with Wolves“. Bei den Oscars 1991 gewann der Schweizer Film „Journey of Hope“ von Xavier Koller den Preis für den besten nicht englischsprachigen Film. Jonathan Demmes Psychothriller „Das Schweigen der Lämmer“ mit Jodie Foster und Anthony Hopkins ging ab 1991 in die Filmgeschichte ein. Der Film über die Suche nach einem Serienmörder („Lotion reibt sich die Haut an, es tut es, wann immer Sie es tun.“ sag es ihr. „) Ist immer noch einer der wenigen, die die Big Five bei den Oscars gewonnen haben – also 1992 die fünf wichtigsten Kategorien Bester Film, Bester Regisseur, Bestes Drehbuch, Beste Schauspielerin und Bester Schauspieler. Ein weiterer Meilenstein in der Filmgeschichte ist James Camerons „Terminator 2 – Reckoning Day“ mit Arnold Schwarzenegger. Der deutsche Nummer-1-Film war zu dieser Zeit Loriots amüsante Komödie „Pappa ante portas“ im Ruhestand.
1981: James Bond jagt Bösewichte
Einer der erfolgreichsten Filme in Deutschland war vor vierzig Jahren der Disney-Cartoon „Cap and Capper – zwei Freunde auf acht Pfoten“ über einen Fuchs und einen Hund. In Cannes gewann „The Iron Man“ von Andrzej Wajda, in Venedig das Terrorismus-Melodram „Die Bleierne Zeit“ von Margarethe von Trotta mit Jutta Lampe und Barbara Sukowa in den Hauptrollen. 1981 war auch ein Bond-Jahr mit „James Bond 007 – On a Deadly Mission“: Es wurde unter anderem auf der griechischen Insel Korfu und in der italienischen Alpenstadt Cortina D’Ampezzo gedreht. Der deutsche Kinohit Nummer eins war „Christiane F. – We Children from Zoo Station“ von Ulrich Edel. Der Film basiert auf der 1978 von Kai Hermann und Horst Rieck veröffentlichten Studie über das Leben der drogenabhängigen Jugendlichen Christiane Felscherinow in Berlin. Im Februar 2021 wird es eine neue Streaming-Serie für die „Kinder aus dem Bahnhof Zoo“ geben. Bei den Oscars 1981 gewann Robert Redfords Regiedebüt „A Very Normal Family“ die wichtigsten Preise. Klassiker des Jahres sind beispielsweise die amerikanisch-englische Horrorkomödie „American Werewolf“ und das deutsche Weltkrieg-Drama „Das Boot“ von Wolfgang Petersen.
1971: Disney-Klassiker und „A Clockwork Orange“
Vor 50 Jahren war der Disney-Cartoon „Aristocats“ einer der erfolgreichsten Filme in Deutschland. Klassiker von 1971, die bis heute wirksam sind, sind Filme wie „A Clockwork Orange“ von Stanley Kubrick (US-Premiere Ende 1971, Kinostart Anfang 1972), „Love Story“ (mit Ali MacGraw und Ryan O’Neal und die Musik von Francis Lai) und „Harold and Maude“ (mit Bud Cort und Ruth Gordon und die Musik von Cat Stevens). 1971 war auch ein Jahr der Bindung: „Diamond Fever“ mit Sean Connery, der als Agent 007 zurückkehrte, wurde im Kino gezeigt. In der Bundesrepublik Deutschland wurde mit der Arbeit „Der neue Schulmädchenbericht – Teil 2: Was Eltern wach hält“ ein bizarrer Filmgeschmack gezeigt.