In einer Zeit, in der Wasserknappheit immer mehr zur Herausforderung wird, stellen sich Profifußballclubs wie RB Leipzig und Dynamo Dresden die Frage, wie viel Wasser tatsächlich für die Pflege ihrer Spielfelder benötigt wird. Während es in Leipzig bereits Fortschritte in der Erhebung von Verbrauchsdaten gibt, sieht sich Dynamo Dresden noch in der Anfangsphase.
Der Geschäftsführer von Dynamo Dresden, David Fischer, verdeutlicht, dass der Eindruck, dass Rasenflächen ständig bewässert würden, irreführend ist. Tatsächlich ist die Rasenbewässerung nur ein kleiner Teil des Wasserverbrauchs, wie auch die Daten von RB Leipzig zeigen. In ihrem ersten Nachhaltigkeitsbericht gaben die Sachsen an, dass nur 17 Prozent des Gesamtes Wasserverbrauchs auf die Bewässerung der Pläne entfällt. Dabei benötigen sie über 100.000 Kubikmeter Wasser jährlich für alle Betriebsstätten, einschließlich Trainingsakademie und Stadion.
Wasserverbrauch und Nachhaltigkeit im Profifußball
Für RB Leipzig ist die Reduzierung des Wasserverbrauchs ein zentrales Anliegen. Die Verantwortlichen sind bewusst, dass sinnvolle Einsparmaßnahmen wie die Implementierung von wassersparenden Armaturen und die Nutzung wasserloser Urinale in den Umbaumaßnahmen des Stadions notwendig sind, um den Wasserkreislauf zu schließen und Wasser zu recyceln. „Diese Maßnahmen werden aufgrund notwendiger baulicher Veränderungen und hoher Investitionen jedoch mehrere Jahre in Anspruch nehmen“, erklärt der Verein.
In Dresden sind die Pläne für eine nachhaltigere Wassernutzung ebenfalls in der Diskussion. Fischer betont, dass das Ziel sei, einen genauen Verbrauchswert zu ermitteln, bevor konkrete Optimierungen in der Wassernutzung vorgenommen werden können. Dazu gehört das Potenzial, Wasser nicht nur zu verbrauchen, sondern auch wiederzuverwerten.
Beide Clubs sind sich bewusst, dass der Umweltschutz im Profifußball zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat vor zwei Jahren als erste Profi-Liga weltweit Nachhaltigkeitsrichtlinien ins Leben gerufen, welche die Vereine dazu verpflichten, ihre Umweltstrategien zu entwickeln, die ab einem bestimmten Zeitpunkt auch messbare Ziele beinhalten müssen. Dies zeigt, dass das Thema Wasserverbrauch nicht mehr nur ein Randaspekt ist, sondern zunehmend in den Fokus der Vereine rückt.
Marica Bernhard, die Leiterin Nachhaltigkeit bei der DFL, formuliert es treffend: Die Klubs müssen die Daten zu ihrem Wasserverbrauch erheben und konkrete Maßnahmenpläne erstellen, um ihre Umweltauswirkungen zu minimieren. Dabei könnten Klubs, die gegen diese Richtlinien verstoßen, Verwarnungen und Geldstrafen ausgesetzt werden. Dies zeigt das Engagement der Liga, den Umwelt- und Ressourcenverbrauch ernsthaft zu adressieren.
Insgesamt wird deutlich, dass sowohl RB Leipzig als auch Dynamo Dresden sich aktiv mit der Thematik des Wasserverbrauchs auseinandersetzen, was nicht nur der Nachhaltigkeit, sondern auch der Verantwortung gegenüber der Umwelt dient. Während Leipzig bereits einige Schritte in die richtige Richtung unternommen hat, bleibt für Dresden noch viel Raum zur Entwicklung.