Entscheidender Abschnitt im Muldedeich bei Püchau fehlt
Püchau/Dögnitz/Lübschütz/Nepperwitz. In den Auendörfern wächst die Ungeduld. Nach zwei verheerenden Fluten warten die Püchauer seit Jahren darauf, dass der Hochwasserschutz in der Muldenaue vollendet wird.
Am 17. September ruft der Heimatverein „Unser Püchau“ deshalb zu einer besonderen Aktion auf: „Wir wollen mit einer Menschenkette das vorhandene Loch im Deich symbolisch schließen“, so Vereinssprecher Thoralf Schilde. „Viele Millionen Steuergelder wurden in Sachsen in den Hochwasserschutz investiert – viel ist über tolle Schutzprojekte zu lesen gewesen“, heißt es in einem Aufruf der Initiatoren. „Doch wenn das nächste Hochwasser kommt, werden Püchau, Nepperwitz, Lübschütz und Dögnitz wieder unter Wasser gesetzt.“
Zwar wird von der Landestalsperrenverwaltung (LTV) seit 2018 an dem Bollwerk gegen die Mulde gearbeitet und viele Millionen sind bereits verbaut, doch zuletzt kam das Vorhaben zum Erliegen – ohne dass der Deich komplett ist. Von der 5,1-Kilometer-Trasse fehlen entscheidende 400 Meter. Ohne die wären die Dörfer einer Muldeflut nach wie vor ausgeliefert.
Dass es nicht vorangeht, hatte die LTV vor einem Jahr mit dem Auftreten eines streng geschützten Käfers begründet. Ein Heldbock-Vorkommen, das in zwei alten Eichen an der Olgabrücke vermutet wird, zwinge zu aufwendigen Umplanungen, hieß es. Seit dieser Mitteilung, die im September 2022 auf einer Bürgerversammlung kommuniziert wurde, sei mittlerweile ein weiteres Jahr ohne sichtbare Aktivitäten verstrichen, beklagen die Püchauer.
Treffpunkt ist an der Püchauer Olgabrücke
„Deshalb wollen wir mit einer Menschenkette den Deich bei Püchau symbolisch schließen und damit ein Zeichen setzen, dass diese wichtige Hochwasserschutzmaßnahme endlich abgeschlossen wird“, so Schilde.
Treffpunkt für die Aktion ist am Sonntag 13 Uhr an der Olgabrücke. Diese ist zu Fuß unter anderem über die Straße Am Schinderberg zu erreichen und befindet sich in der Muldenaue nahe des Püchauer Schlossparks. Auch Teilnehmer aus den benachbarten Muldedörfern werden dazu erwartet.
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LVZ