Der Zoo Leipzig bietet täglich faszinierende Einblicke, die nicht nur die Besucher, sondern auch die Mitarbeiter in ihren Bann ziehen. Ein bemerkenswerter Vorfall ereignete sich kürzlich im Gondwanaland, das für seine exotische Pflanzen- und Tierwelt bekannt ist. Der Tierpfleger Martin Hönicke machte beim Rundgang eine unerwartete Entdeckung, die seine Aufmerksamkeit erregte.
Bei seiner Arbeit in der Pflanzenwelt des Gondwanalands stieß Hönicke auf etwas, das ihm zunächst ein Rätsel aufgab. „Ich war hier auf meinem letzten Rundgang, hab doch alles zusammengeräumt und dann hab ich die beiden Ärmchen am Heizungsrohr entdeckt. Da hab ich mich ziemlich erschrocken und mich gefragt: ‚Was ist das?‘ Es war dann ziemlich klar, dass es das Faultier ist“, erzählte er. Diese überraschende Begegnung führte dazu, dass er sofort Martina Molch, die Tierpflegerin für die Faultiere, benachrichtigte. „Wir haben ja tatsächlich auch drauf gewartet, dass wir ihn auch mal alleine sehen“, fügte er hinzu.
Ein neuer Bewohner
Das Tier, auf das alle gewartet haben, ist ein junger Faultier-Nachwuchs, der vor genau 348 Tagen zur Welt kam. Martina Molch, von ihren Kollegen liebevoll „Molli“ genannt, kann ihre Freude kaum zurückhalten. „Ich kann mich gar nicht sattsehen. Ich würde mich am liebsten dazu hängen“, sagt sie mit einem Lachen. Zu beobachten, wie das Faultierbaby selbstständig seine Umgebung erkundet, ist für die Tierpflegerin ein Highlight und das Ergebnis langer Vorfreude. „Ich bin happy!“, fügt sie hinzu und streichelt die kleinen Ärmchen des Tiers zärtlich.
Hier zeigt sich nicht nur das Engagement des Zooteams, sondern auch die besondere Bedeutung des Faultierbabys für die Gemeinschaft im Gondwanaland. Obwohl das Geschlecht des kleinen Sprosses noch ein Geheimnis ist — „Dafür braucht man Haare“, erklärt Molch — beeinflusst die Tatsache, dass das junge Tier immer unabhängiger wird, bereits jetzt das soziale Gefüge der Faultiergruppe. Mutter Elfriede ist bereits wieder trächtig, was die Intensität dieser Entdeckung noch verstärkt.
Ein Blick in die Zukunft
Die Frage nach dem Geschlecht des Faultierbabys bleibt also offen. „Man kann dem Faultier jetzt nicht einfach die Haare herausreißen, weil man braucht die mit Wurzeln. Die haben eine relativ starke Haut, und das sollte nicht die erste Begegnung sein“, erklärt Molch weiter. Unabhängig von der Geschlechtsfrage wird die Präsenz des Neulings jedoch einen bedeutenden Einfluss im Zoo Leipzig haben. Das Team ist optimistisch, dass der junge Faultierbewohner bald zu einem festen Bestandteil der Gemeinschaft wird.
Diese kleinen Lebenszeichen sind ein wunderbares Beispiel dafür, wie Natur und Pflege im Zoo Leipzig auf eine inspirierende Art zusammenkommen. Besondere Begegnungen wie diese begeistern nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Besucher der MDR-Sendung „Elefant, Tiger & Co.“, die immer wieder von den spannenden Geschichten aus dem Zoo erfahren. Für weitere Informationen und eine detaillierte Betrachtung des Faultierbestands im Zoo Leipzig können Interessierte den Artikel auf www.thueringen24.de lesen.