Umwelt und Verkehr

Private und gewerbliche Gründächer werden künftig höher gefördert

Private und gewerbliche Gründächer werden künftig höher gefördert

Leipzigs Gründachförderrichtlinie ist überarbeitet worden und tritt mit Beschluss in der Ratsversammlung in Kraft.

  • Ein mit vielen grünen und blühenden Pflanzen bewachsenes Dach © Ute Vité

Wie aus der Sitzung der Verwaltungsspitze hervorgeht, soll mit einer höheren Förderquote für das gesamte Stadtgebiet und einer Erhöhung der Förderrate vor allem das privatwirtschaftliche Engagement zum Errichten von Gründächern angeregt und erhöht werden.

„Künftig ersetzt eine einheitliche stadtweite Förderquote mit bis zu 100.000 Euro, bestehend aus dem Basiszuschuss und der Bonizulage, die bisherige Fördergebietskulisse“, sagt Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. „Die Fördersätze der Boni werden nach der Dachfläche berechnet. Mit der Anhebung des Maximalbetrages können künftig auch große und wirksame Gründächer etabliert werden.“

Luft, Wärme, Lebensraum: Gründächer mit vielen positiven Aspekten

Mit Gründächern soll den Auswirkungen des Klimawandels begegnet werden. Darüber hinaus können zahlreiche weitere positive, ökologische Effekte erzielt werden – unter anderem eine längere Lebensdauer der Dachhaut, eine erhöhte Sauerstoffproduktion, die Luftreinhaltung, eine höhere Luftfeuchtigkeit, mehr Lebensraumqualität, ein erweiterter nutzbarer Wohnraum sowie erhöhter Schallschutz, eine erhöhte Wärmedämmung sowie Regenwasserrückhalt.

Der bisherige nicht vollständige monetäre Abfluss der verfügbaren Mittel ist Anlass und Grund für die Novellierung der Gründachförderrichtlinie. In Zukunft setzt sich die Förderung aus dem sogenannten Basiszuschuss und möglichen weiteren Boni zusammen, welche auf den Basiszuschuss addiert werden. Mit dem Basiszuschuss kann der Mindeststandard einer extensiven Dachbegrünung ohne Verpflichtung, wie etwa durch Vorgaben aus Bebauungsplänen etc., gefördert werden.

Einheitliche Förderquote für alle Stadtteile

Vor allem qualitativ hochwertige Dächer, wie zum Beispiel Biodiversitätsgründächer, werden durch die Boni verstärkt gefördert, da diese die ökologischen Funktionen wie den Lebensraum für Tiere und Pflanzen besser erfüllen. Zudem soll mit einer einheitlichen und ansprechenden Förderquote im gesamten Stadtgebiet allen Leipzigerinnen und Leipzigern die Möglichkeit gegeben werden, sich aktiv mit einer Dachbegrünung an den Maßnahmen zur Klimaanpassung, Stadtklimaverbesserung und Biodiversitätssteigerung zu beteiligen. Von einer bevorzugten Förderung von stadtklimatisch ungünstigen Bereichen, wie es bisher geregelt war, wird abgesehen.

Im Laufe der nächsten Wochen werden Plakate im Stadtgebiet auf das neue Angebot der Stadtverwaltung aufmerksam machen. Einen Eindruck, wie ein Gründach aussehen kann, können Leipzigerinnen und Leipziger seit 1. Juli im Botanischen Garten erhalten. Das Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig hat in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten Leipzig, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH und der Firma ZinCo ein 18 Quadratmeter großes Gründachexponat auf Augenhöhe erarbeitet, welches die zahlreichen Möglichkeiten der Gründächer abbildet.

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