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Kann ich Salz streuen? Fragen und Antworten zu Abfall- und Evakuierungsanforderungen

Mit Beginn des Winters und dem ersten Schneefall müssen die Bewohner ihre Bürgersteige räumen und verstreuen. Die Verwendung von Streusalz ist jedoch umstritten und in vielen Fällen nicht zulässig. Dafür gibt es viele Gründe, denn Streusalz schädigt die Umwelt sowie Fahrzeuge und Infrastruktur – und damit erhebliche Folgekosten.

Warum sollten Sie nicht Salz streuen?

Streusalz besteht größtenteils aus handelsüblichem Koch- oder Steinsalz. Andere begleitende Substanzen können Ton, Gips oder andere Salze wie Calciumsulfat sein. In einigen Fällen werden dem Streusalz spezielle Enteisungsmittel zugesetzt, beispielsweise Calciumchlorid, das Mineral Kainit oder Magnesiumchlorid. Während das Streusalz die Bildung von Eiskristallen stört und den Gefrierpunkt des Wassers senkt, um Straßen und Wege von Eis und Schnee zuverlässig freizugeben, hat es auch immense negative Auswirkungen auf Vegetation, Tiere, Strukturen und Fahrzeuge:

Streusalz schädigt Pflanzen und Grundwasser

Die Verwendung von Streusalz verursacht massive Schäden an Bäumen und Büschen. Das Salz gelangt über den Boden in die Pflanzen und verändert deren Nährstoffbilanz. Die Folgen davon werden in der Regel erst im folgenden Frühjahr sichtbar: Viele durch Salz beschädigte Straßenbäume trocknen jetzt aus, auch wenn es genügend geregnet hat. Das Streusalz kann auch für das Grundwasser problematisch sein und zur Versalzung führen.

Streusalz ist gefährlich für Hunde und Katzen

Tiere leiden auch unter Salz. Insbesondere Hunde, die auf mit Salz übersäten Wegen laufen, laufen Gefahr, sich die Pfoten anzustecken. Der Grund dafür ist die mechanische Reibung, die durch das Salz erzeugt wird und Wunden in den Zwischenräumen zwischen den Zehen verursacht. Da gleichzeitig auch viel Salz aufgenommen wird, sind die Tiere auch sehr durstig – ihre Urinmengen steigen und sie sind möglicherweise nicht mehr im Haus ausgebildet. Auch eine Vergiftung kann je nach Zusammensetzung der Salzmischung laut Tierärztin Claudia Veit der „Berliner Zeitung“ nicht ausgeschlossen werden. Gleiches gilt für Hauskatzen, die regelmäßig draußen oder ganz draußen sind.

Sie können Vorsichtsmaßnahmen als Halter mit Feuchtigkeitscremes für die Pfoten treffen und die Pfoten Ihres Hundes nach einem Spaziergang abwaschen.

Kann Streusalz Häuser und Gebäude beschädigen?

Die Auswirkungen von Streusalz auf Gebäude werden erst im Laufe der Jahre deutlich. Besonders betroffen sind Bauwerke aus Beton, Ziegeln und Stahlträgern. Die Strukturen werden beschädigt, weil durch das Schmelzen des Eises der Umgebung kurzzeitig viel Wärme entzogen wird. Die Bausubstanz kühlt ab, wodurch die oberste Schicht abplatzen kann. Bei Feuchtigkeitsschäden kann auch Salzgehalt auftreten – sobald das Salz in das Mauerwerk eingedrungen ist, kann es nicht mehr entfernt werden und kann zu Korrosion führen. Verräterisch: Der Schaden im Inneren ist nicht sichtbar.

Ist Streusalz für Fahrzeuge schädlich?

Während verstreute Straßen für viele Autos ein Segen sind, können sie auch ernsthafte Schäden verursachen. Der häufige Kontakt des Scheibenwischers mit Streusalz zermürbt ihn beispielsweise und macht ihn schneller porös. Während dieses Problem noch erträglich sein kann, sieht es mit Farbe anders aus.

Volkmar Strenzel vom Fraunhofer-Institut für Lacktechnik gab laut Osnabrücker Zeitung Entwarnung: „Grundsätzlich kann die Deckschicht, der Klarlack, nicht geschädigt werden.“ Streusalz ist jedoch für Fahrzeuge nicht völlig harmlos, und dies gilt auch für Sand. Beide Varianten können zu geringfügigen Lackschäden führen, wenn sie auf die Karosserie spritzen. Diese sollten auf jeden Fall behandelt werden, da sonst die Gefahr von Rosttaschen besteht.

Das Streusalz kann auch für den Unterboden eines Fahrzeugs schädlich sein – insbesondere für Aluminiumteile. An der Oberfläche kann Oxidation auftreten, wodurch sich im Material ein kalkhaltiger, grauer Film ansammelt. Dies ist besonders problematisch an Stellen mit Schraubverbindungen, die möglicherweise nicht mehr gelöst werden können. Eine Reinigung mit einer Unterbodenwäsche in der Autowaschanlage zur Entfernung von Schmutz und Salzresten kann helfen und dies verhindern.

Welche Alternativen zu Streusalz gibt es?

Es gibt zahlreiche Alternativen zum umweltschädlichen Streusalz. Effektiv, aber anstrengend, ist es, eisige Wege mit einem Eispickel oder Spaten zu räumen. Wenn Sie Energie sparen möchten, können Sie beim Verteilen auch die folgenden Alternativen verwenden:

Lavagranulat – Lavagranulat aus dem Baumarkt schützt vor Glatteis und ist abgerundet, sodass es weder Hundepfoten verletzen noch Fahrradreifen aufreißen kann. Eine andere Alternative ist Asche, die jedoch nicht in allen Städten und Gemeinden als Abfall anerkannt wird. Sand – Sand ist billiger als Lavagranulat und wirkt auch gegen Glatteis. Stellen Sie sicher, dass der Sand nicht zu feinkörnig ist. Tongranulat – Der sogenannte Blähton ist vergleichsweise teuer, hält aber Schnee und Eis besonders gut und ist zudem umweltfreundlich. Im Gegensatz zu Sand behält es seine betäubende Wirkung, auch wenn das Eis auf dem Radweg zugefroren ist. Hackschnitzel und Sägemehl – Holzspäne und Sägemehl werden ebenfalls verwendet. Ähnlich wie Asche sind diese jedoch nicht überall zulässig, da ihre dämpfende Wirkung oft nicht als ausreichend angesehen wird. Kies und Kies – Kies und Kies mit einer ausreichenden Korngröße von ein bis vier Millimetern sind weit verbreitet.

Gibt es Ausnahmen für die Salzausbreitung?

Ja, zum Beispiel bei ungewöhnlichen Wetterbedingungen und an gefährlichen Orten wie Treppen – aber nur für kommunale Abfallentsorgungsunternehmen. Manchmal ist es nicht möglich, einen fahrbereiten Zustand allein durch die Verwendung von Dämpfungsmitteln sicherzustellen. Entsorgungsunternehmen dürfen daher im Namen der Stadt handeln und Salz zur Verbreitung verwenden. Dies gilt jedoch in der Regel nur für Bereiche außerhalb von Gehwegen mit Bäumen oder viel Grün. Ebenso darf kein salziger Schnee auf Grünflächen geschaufelt werden. Die Verwendung von Streusalz bleibt den Bürgern in jedem Fall verboten.

Wo ist Streusalz verboten?

Als Einwohner sind Sie an vielen Orten verpflichtet, die Bürgersteige zu zerstreuen und zu räumen. Die Verwendung von Streusalz ist meist verboten. Ihre örtliche Behörde wird regeln, ob ein solches Verbot auch für Sie gilt. Ansprechpartner ist daher die jeweilige Stadt- oder Gemeindeverwaltung. Wenn Sie die entsprechenden Verordnungen sehen möchten, können Sie diese entweder im Internet finden oder beim Rathaus anfordern.

Das Verteilen von Salz trotz des Verbots kann zu einer Geldstrafe führen

Wer trotz des Verbots Salz streut, muss mit schweren Strafen rechnen. In Berlin beispielsweise wird die Verwendung von Streusalz mit bis zu 10.000 Euro berechnet. Die Strafen für die Verbreitung von Salz sind in einzelnen Städten und Gemeinden sehr unterschiedlich. In Essen besteht laut „WAZ“ die Gefahr einer Geldstrafe von mindestens 5 und bei Vorsatz von maximal 1000 Euro. Bei Fahrlässigkeit wie einem umgestürzten Eimer besteht das Risiko von 5 bis 500 Euro.

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