Die Jahre 2020 bis 2023 waren geprägt von einer Vielzahl an Ereignissen und einer starken Volatilität, die auch den Immobilienmarkt und die damit verbundenen Kosten in der Baubranche maßgeblich beeinflusst haben. Doch wie stark haben sich Immobilienpreise und Baukosten im Vergleich zu 2015 wirklich verändert? Die VON POLL IMMOBILIEN Experten haben die Entwicklung der Immobilienpreise in den A-Städten sowie die Veränderungen der Bau-, Material- und Arbeitskosten in Deutschland verglichen. Dafür haben sie die Jahre seit 2015 in vier bedeutende Zeitabschnitte unterteilt: von 2015 bis zum Beginn der Corona-Pandemie im März 2020, vom Beginn der Pandemie bis zum Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022, vom Beginn des Ukraine-Kriegs bis zur ersten Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli 2022 und schließlich vom Zeitpunkt der ersten Leitzinserhöhung der EZB bis Dezember 2023.
In den Jahren vor der Pandemie erlebte der deutsche Immobilienmarkt einen Aufschwung und starkes Wachstum. Eine robuste Wirtschaftsentwicklung, niedrige Zinsen und hohe Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungszentren trugen zu einem kontinuierlichen Anstieg der Immobilienpreise bei. Zwischen 2015 und dem Beginn der Pandemie stiegen die Immobilienpreise am stärksten in Berlin, gefolgt von Hamburg und Leipzig. München verzeichnete ebenfalls einen deutlichen Preisanstieg. Die Baukosten stiegen moderat in diesen Jahren, im Gegensatz zu den Material- und Arbeitskosten.
Mit dem Beginn der Pandemie bis zum Ausbruch des Ukraine-Kriegs nahm die Preisentwicklung Fahrt auf. Die Immobilienpreise in Städten wie Düsseldorf, Hamburg und Leipzig stiegen stark an. Besonders auffällig war der signifikante Anstieg der Material- und Baukosten während dieser Zeit. Der Ukraine-Krieg markierte einen Wendepunkt, der zu einem weiteren Anstieg der Kosten und einem Rückgang der Immobilienpreise führte.
Die erste Leitzinserhöhung im Juli 2022 verschärfte die Situation weiter und führte zu einem starken Rückgang der Immobilienpreise bis Ende 2023. Die Kosten für Arbeitskräfte und Baukosten blieben hoch, während die Materialkosten stagnierten. Trotz des Preisrückgangs bleiben die finanziellen Belastungen für Immobilienprojekte bestehen.
Insgesamt zeigt die Entwicklung seit 2015 eine deutliche Veränderung auf dem Immobilienmarkt und in der Baubranche. Die Nachfrage nach Wohnraum wird jedoch voraussichtlich hoch bleiben, angetrieben von wachsender Bevölkerung und Interesse an Immobilien als Sicherheit und Altersvorsorge. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Auswirkungen dies auf den Immobilienmarkt in Leipzig haben wird.
Quelle: von Poll Immobilien GmbH / ots