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Grünen-Landtagsfraktion in Dresden: Trotz sinkender Geburtenzahlen kein Personalabbau in Kitas

Die Grünen möchten nicht an Erzieherinnen und Erziehern sparen

Trotz sinkender Geburtenzahlen setzt die Grünen-Landtagsfraktion in Sachsen auf eine ausreichende Anzahl von Erzieherinnen und Erziehern. Die Bildungspolitikerin Christin Melcher betonte die Notwendigkeit von mehr Personal in den Kindertagesstätten. Sie bezeichnete das hoch qualifizierte Personal als das größte Kapital der Einrichtungen und warnte davor, aufgrund der sinkenden Kinderzahlen Stellen zu streichen. Stattdessen solle die demografische Entwicklung genutzt werden, um die pädagogische Qualität zu steigern.

Aktuell werden in 3072 Kindertageseinrichtungen rund 318.000 Kinder von knapp 40.000 Personen betreut. Die Anzahl der Kinder ist in den letzten Jahren aufgrund geburtenstarker Jahrgänge stark gestiegen. Allerdings geht das Statistische Landesamt davon aus, dass die Zahl der unter Sechsjährigen bis 2025 voraussichtlich um etwa fünf Prozent zurückgehen wird.

Dennoch wollen die Grünen die Personalausstattung nicht verschlechtern. Ziel ist es, sicherzustellen, dass sich die Erzieherinnen und Erzieher bestmöglich um die Kinder kümmern können. Die Corona-Pandemie hat laut Melcher in der Kindertagesbetreuung tiefe Spuren hinterlassen und hat viel Kraft gekostet. Fach- und Leitungskräfte berichten von zunehmenden Auffälligkeiten bei Kindern, steigendem Aufwand bei der Elternarbeit und Belastungen. Um inklusive Kindertagesstätten zu gewährleisten, darf an der personellen Ausstattung nicht gespart werden.

Die Haltung der Grünen steht im Einklang mit der Meinung von Kultusminister Christian Piwarz (CDU), der sich ebenfalls gegen Einsparungen im Personalbereich der Kitas ausspricht. Um die Qualität der frühkindlichen Bildung weiter zu stärken, sollten die Personalressourcen in den Kindertageseinrichtungen beibehalten werden. Piwarz möchte beispielsweise die Angebote für Kinder mit Migrationshintergrund ausbauen.

Die grüne Bildungsexpertin Melcher geht einen Schritt weiter und fordert eine „ehrlichere“ Personalbemessung. Ihrer Meinung nach ist es bisher nicht ausreichend gelungen, Ausfallzeiten wie Urlaub, Krankheit und Weiterbildung angemessen in den Personalschlüssel einzuplanen. Derzeit liegt der Personalschlüssel in Krippen bei einer Erzieherin oder einem Erzieher auf fünf Kinder und in Kindergärten bei einer Erzieherin oder einem Erzieher auf zwölf Kinder.

Obwohl der Landtag kürzlich das Kita-Gesetz geändert hat und dadurch 1000 neue Stellen geschaffen werden sollen, ist fraglich, ob tatsächlich 1000 neue Erzieherinnen und Erzieher in Sachsen eingestellt werden können. Neben Neueinstellungen besteht auch die Möglichkeit, die Arbeitszeit des vorhandenen Personals aufzustocken.

Quelle: LVZ

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