Die Situation beim FC Augsburg gestaltet sich angesichts der jüngsten 0:4-Niederlage gegen RB Leipzig zunehmend kritisch. Nach fünf Spielen stehen die Augsburger mit lediglich vier Zähler im hinteren Drittel der Bundesliga-Tabelle, was die Alarmglocken läuten lässt. Der Rückfall in alte defensive Schwächen und eine anhaltende Negativserie gegen Leipzig sind dabei die größten Sorgenfaktoren.
Bereits früh im Spiel wurden die Schwächen der Augsburger Defensive offensichtlich. RB-Stürmer Benjamin Sesko brachte sein Team mit zwei Toren innerhalb von nur vier Minuten (11. und 15. Minute) in Führung. Dies stellte nicht nur den Verlauf des Spiels auf den Kopf, sondern zeigte auch, dass der FCA erneut mit sich selbst kämpfte. Ein verschossener Foulelfmeter durch den FCA-Kapitän Jeffrey Gouweleeuw in der 27. Minute verschärfte die Situation zusätzlich; der Leipziger Torwart Peter Gulacsi hatte die Ecke gut antizipiert. Das schnelle 0:3 durch Lois Openda unmittelbar nach der Halbzeit (46. Minute) war der endgültige Berliner Stempel auf das Augsburger Unglück.
Momente der Enttäuschung und erneut mangelnde Entschuldigung
Die Defensive der Augsburger, die unter dem Druck der letzten Spiele steht, wird für ihr Verhalten auch im Spiel gegen Leipzig hart kritisiert. Trainer Jess Thorup hatte nur eine personelle Veränderung im Vergleich zum vorherigen Spiel vorgenommen, indem er Philip Tietz für den gesperrten Samuel Essende ins Spiel brachte. Trotz der besorgniserregenden Bilanz von zehn Gegentoren in vier Spielen hielt Thorup an seiner Defensivformation fest. „So kann es nicht weitergehen“, hatte er gefordert, aber das Team schien die Warnungen nicht ernst zu nehmen.
Besonders die erste Hälfte offenbarte gravierende Mängel. Der FCA bot Leipzig förmlich an, ihre Torflaute zu beenden, nachdem sie zuvor in den letzten beiden Spielen nicht treffen konnten. RB profitierte von einem tiefen Pass und einer sehenswerten Ballannahme, sodass der FCA-Abwehrspieler Jeffrey Gouweleeuw die Angreifer nicht stoppen konnte. Das erste Tor fiel eine Minute nach der ersten großen Chance, die nicht auf der richtigen Seite endete. Beim 0:2 machte Marius Wolf einen entscheidenden Fehler, indem er den Ball in einer vielversprechenden Offensive verlor, was zur Kopfballvorlage von Sesko führte.
Kein Aufbäumen nach der Pause
Obwohl es nach einem unglücklich gebrochenen Auftakt der ersten Hälfte deutlich besser um den FCA hätte stehen können, darüber konnte der FCA keine Hoffnung schöpfen. Der Videoschiedsrichter entschied zurecht auf kein Handspiel nach einem Foul an Dimitrios Gannoulis im Strafraum, und Gouweleeuw übernahm den fälligen Elfmeter, scheiterte jedoch an Gulacsi, was seinem selbstbewussten Auftreten keinen Abbruch tat.
Nach der Pause war der FCA nicht in der Lage, sich zu erholen. Die Leipziger gaben keine Gnade und erhöhten durch Tore von Lois Openda und Xavi auf 4:0, bevor sie das Tempo drosselten. Während Leipzig nach dem frustrierenden Saisonstart förmlich aufblühte, steht der Frust beim FCA unverändert hoch, und die Zeit, um das Team neu auszurichten, wird knapp. Mit dem kommenden Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Freitag (20:30 Uhr) gibt es die nächste Chance, verlorene Punkte zurückzuholen.
Die Frage bleibt jedoch, wie der FCA mit den inneren Krisen umgehen wird, die sich durch das ständige Überprüfen der Defensive und die fragwürdig abgeschlossene Offensive auszeichnen. Ob der FCA in der Lage ist, sich rechtzeitig zu stabilisieren und zu einer positiven Wendung zu gelangen, bleibt abzuwarten, wie www.augsburger-allgemeine.de berichtet.