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Eröffnungen und 35 Inzidenz vorerst unrealistisch

Berlin. Mit der scheinbar raschen Ausbreitung einer ansteckenden Koronamutante in Deutschland bewegt sich das Ziel von 35 in der siebentägigen Inzidenz aus Sicht von Experten. Ohne zusätzliche Maßnahmen erscheint das Erreichen dieses Wertes „vorerst unrealistisch“, erklärte der Leiter der Abteilung Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik an der TU Berlin, Kai Nagel, der deutschen Presseagentur. Seine Gruppe modelliert den Infektionsprozess in Berlin unter anderem mit anonymisierten Handydaten. Laut Nagel können die Ergebnisse bundesweit auf die Situation übertragen werden.

Die Mutante B.1.1.7, die vor Weihnachten erstmals in Großbritannien entdeckt wurde, verbreitet sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) aus der vergangenen Woche in Deutschland: Innerhalb von zwei Wochen stieg der Anteil in Zufallsstichproben ab knapp 6 bis 22 Prozent. Berücksichtigt man die signifikant erhöhte Infektionswahrscheinlichkeit, so ist die Situation laut Modell „wesentlich kritischer als vorhergesagt“, erklärte Nagel. „Wenn die aktuellen Maßnahmen einfach beibehalten werden, erhalten wir eine dritte Welle gemäß dem Modell. Jede Art von Öffnung vergrößert diese Welle. „“

Outdoor-Aktivitäten sind sicherer

Nagel betonte: „Wir können dem entgegenwirken, indem wir Innenkontakte ohne Schutzmaßnahmen generell vermeiden.“ Zu den zu vermeidenden Kontakten gehörten nicht nur Schulen, sondern auch Büros für mehrere Personen und gegenseitige Besuche. Mögliche Schutzmaßnahmen sind Masken, Schnelltests, Impfungen und die Verlagerung von Ereignissen nach draußen.

Zu den Modellen der TU-Wissenschaftler gehören auch Kennzahlen zum Virus und zu Aspekten wie Temperatur und den davon abhängigen Freizeitaktivitäten. In jüngster Zeit konnten in den Mobilitätsdaten keine Änderungen des Verhaltens der Menschen festgestellt werden, beschrieb Nagel – mit Ausnahme der Wochenenden, an denen mehr Menschen unterwegs waren, als das Wetter besser war. Solange diese zusätzlichen Aktivitäten im Freien stattfinden, „führen sie nach unseren Modellen zu keinen relevanten zusätzlichen Infektionen“, sagt Nagel.

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