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Bücherbetrug in Hartha: Paar verliert 40.000 Euro an dubiose Bücher-Ganoven

Kriminalität

40.000 Euro weg: Paar aus Hartha fällt auf Bücher-Ganoven herein

Mit Büchersammlungen viel Geld verdienen – damit locken die Bücher-Betrüger ihre Opfer in die Falle. In Hartha haben diese Kriminellen jetzt fette Beute gemacht. Das sagt die Polizei zu dem Fall.

Polizei mahnt zu großer Vorsicht

Hartha. Ein Ehepaar in Hartha ist auf Bücher-Betrüger hereingefallen. Der finanzielle Schaden ist mit 40.000 Euro immens. Der Betrug hat sich über zwei Jahre lang angebahnt.

Wie Polizeisprecher André Rydzyk mitteilt, hatte sich das Paar im Herbst 2021 entschlossen, zwei Lexikotheken zu verkaufen. „Daraufhin wurde im November 2021 ein angeblicher Verlagsvertreter bei den Geschädigten vorstellig. Er bot seine Hilfe beim Verkauf der Sammlungen an und ließ sich wegen zu erwartender Unkosten die Bankdaten des Ehepaars geben“, sagt André Rydzyk.

Die Polizei nimmt den aktuellen Fall aus Hartha zum Anlass, nochmals eindringlich vor derartigen dubiosen Haustürgeschäften und Bücherbetrügereien zu warnen:

Lassen Sie unaufgefordert kommende „Vertreter“ oder „Verkäufer“ nicht in Ihre Wohnung oder in Ihr Haus!

Lassen Sie sich auf keine Besuchstermine von angeblichen Vertretern oder Kaufinteressenten ein!

Lassen Sie sich grundsätzlich nicht zur Unterzeichnung von Verträgen an der Haustür hinreißen!

Halten Sie Rücksprache mit Vertrauenspersonen und gleichen Sie gegebenenfalls in Antiquariaten oder im Internet ab, wie hoch der Verkaufswert der entsprechenden Güter tatsächlich ist!

Bestehen Sie insbesondere bei angedachten Käufen auf ordentliche Kaufverträge mit eindeutigen Widerrufspflichten!

Übermitteln Sie Fremden niemals Bankdaten und leisten Sie keine Unterschriften, die gerne als „reine Formsachen“ dargestellt werden!

Suchen Sie bei horrenden Angeboten gegebenenfalls Rat bei der Polizei oder einer Verbraucherzentrale!

Legen Sie eine gesunde Skepsis an den Tag, wenn Sie bei Käufen oder Verkäufen plötzlich unter Druck gesetzt werden und angebliche „Eile geboten“ ist!

Immer erst in Vorkasse gehen

Daraufhin bekamen die Geschädigten Post von einer Bank wegen eines abgeschlossenen Kreditvertrages im fünfstelligen Eurobereich, den höchstwahrscheinlich der angebliche Vertreter oder seine Komplizen abgeschlossen hatten. Einige Monate später, im Sommer 2022, meldete sich ein weiterer Mann von einem angeblichen Bücherhaus bei dem Ehepaar. Er versprach horrende Erlöse für die Lexika-Sammlungen – unter einer Bedingung. Die Geschädigten sollten eine der Sammlungen vervollständigen und ein Buch für eine Summe von mehr als 15.000 Euro zukaufen.

Dies taten sie auch. Im Herbst 2022 meldete sich der Mann erneut und gab an, dass das Ehepaar wegen des Verkaufs der Lexikotheken eine Kaution von mehreren tausend Euro bezahlen sollte. Auch dieser Forderung kamen die Geschädigten nach. Im Sommer 2023 bekamen die Geschädigten zunächst einen Anruf eines Callcenters, dass ein Käufer gefunden sei. Wenig später erschien ein Vertreter beim Ehepaar zum Verkaufsgespräch. In dessen Folge erhielten die Geschädigten erneut Post von einer Bank. Ein weiterer Kredit über tausende Euro war bewilligt – höchstwahrscheinlich wieder veranlasst durch die Betrüger.

Im September 2023 meldete sich ein angeblicher Mittler des Interessenten für die Lexikotheken. Nicht weniger als 150.000 Euro wolle der Käufer bezahlen, versprach der Mittler dem Ehepaar. Doch auch diesmal sollten die Geschädigten vorab Zahlungen für den Transport der Sammlungen leisten. Einige hundert Euro überwiesen die Geschädigten im Glauben, die Lexika werden zeitnah abgeholt und der Verkauf abgeschlossen.

Nach der Überweisung brachen jedoch alle Kontakte und Gespräche mit den Betrügern ab. Die Geschädigten wurden misstrauisch und wandten sich nun an die Polizei. Die Maschen beim sogenannten Bücherbetrug und Faksimile-Betrug variieren von Fall zu Fall. Aber regelmäßig versprechen die Betrüger Wertsteigerungen durch das Ergänzen einer bereits bestehenden Sammlung.

Lizenz: LVZ

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