Der alte Leutzscher Straßenbahnhof in Leipzig, ein historisches Bauwerk, das am 24. März 1908 eröffnet wurde, steht vor einer aufregenden Transformation. Die beeindruckenden, denkmalgeschützten Bogenhallen, die seit Jahren größtenteils leer stehen, werden bald zu einem Innovationscampus für kreative Köpfe und Unternehmen umgestaltet. Dies wurde von der Leipziger Volkszeitung berichtet, die die Pläne für die Neunutzung des Areals enthüllte.
Der Straßenbahnhof, der sich gegenüber dem ehemaligen Bahnhof Leutzsch befindet, wird nun zum Zentrum für Innovation und Kreativität. Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) haben bereits einen Verkaufsprozess für das Grundstück eingeleitet, der voraussichtlich bis zum Jahresende andauern wird. Eine ortsansässige Unternehmensgruppe plant, das Gelände zu erwerben und den Straßenbahnhof zu sanieren, um dort den Innovationscampus einzurichten. Der LVB-Sprecher Marc Backhaus bestätigte, dass die LVB auch weiterhin Teile des Areals nutzen wird, um Elektrobusse zu laden.
Ein neues Stadtviertel entsteht
Die Umgestaltung des Leutzscher Straßenbahnhofs ist Teil eines größeren städtebaulichen Projekts, das am Mittwoch im Stadtbüro am Burgplatz vorgestellt wurde. Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) eröffnete eine Ausstellung, die die Entwürfe für ein neues Stadtviertel im Leutzscher Bahnbogen zeigt. Der Siegerentwurf stammt von einem Berliner Baumeister-Team, das die Fläche von acht Hektar in ein „Parkquartier Leipzig-Leutzsch“ verwandeln möchte. Die denkmalgeschützten Gebäude sollen als „Ateliers der Zukunft“ dienen und Raum für Kunst, Kultur und Gastronomie bieten.
Ein weiterer spannender Aspekt des Projekts ist die Schaffung eines öffentlichen Quartiersparks, der auch wichtige klimatische Funktionen übernehmen wird. Die Pläne sehen vor, dass das neue Viertel autofrei bleibt, mit Mobilitätsstationen für Carsharing, Fahrrad- und Ladestationen sowie Busanbindungen an beiden Enden. Im Osten wird eine Tiefgarage unter einem Neubau und im Westen ein multifunktionales Parkhaus entstehen.
Wohnen und Bildung im Fokus
Das neue Wohngebiet westlich des Straßenbahndepots wird von der Leipziger Baufirma Lewo AG entwickelt und soll etwa 230 Wohnungen umfassen. Diese vielenckigen Häuser werden eine Bruttogeschossfläche von 23.000 bis 24.000 Quadratmetern bieten. Zudem ist eine „Ausweichschule“ mit einer Drei-Feld-Sporthalle geplant, deren genaue Nutzung noch offen ist. Die Jury lobte die Anordnung einer großen Freifläche zwischen Schule, Sporthalle und der Philipp-Reis-Straße, die als zusätzlicher Stadtplatz und Treffpunkt dienen soll.
Ein neuer Tunnel für Radfahrer und Fußgänger wird unter den Gleisen der Bahnstrecke nach Großkorbetha führen und bis zur Pettenkoferstraße in Böhlitz-Ehrenberg reichen. Der Siegerentwurf wird nun weiter überarbeitet, um die Grundlage für den Bebauungsplan Nr. 452 „Bahnbogen Leutzsch“ zu bilden, wie die LVZ berichtet.
Die Umwandlung des alten Leutzscher Straßenbahnhofs in einen Innovationscampus ist nicht nur ein Schritt in die Zukunft, sondern auch ein bedeutendes Zeichen für die Stadt Leipzig, die sich als Zentrum für Kreativität und Innovation positionieren möchte. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.