Am Flughafen Leipzig brodelt es gewaltig! Die Mitarbeiter sind in Aufruhr und haben sich entschieden, nicht länger tatenlos zuzusehen. In einem offenen Brief an den Aufsichtsrat der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) äußern rund 1.400 Beschäftigte ihr tiefes Misstrauen gegenüber der Unternehmensführung. Die Situation ist angespannt, denn die Sorgen um die eigene Zukunft sind greifbar. Wie Thüringen24 berichtet, sind die Mitarbeiter besorgt über den mageren Winterflugplan und den Rückzug von Ryanair, was die wirtschaftliche Lage zusätzlich verschärft.
„Wir sind der Flughafen, und wir sprechen dem Vorstand unser Misstrauen aus“, heißt es in dem eindringlichen Schreiben. Die Angestellten kritisieren die Personalpolitik von Vorstandschef Götz Ahmelmann scharf. Erfahrene Fachkräfte wurden durch weniger qualifizierte Personen ersetzt, die ohne externe Beratung kaum Entscheidungen treffen können. Zudem sorgt die Intransparenz im Management für Unmut. Trotz massiver Verluste im Jahr 2023 wurden Boni für die Führungsebene genehmigt, während der ehemalige Finanzchef Ingo Ludwig eine sechsstellige Abfindung erhielt. Die Mitarbeiter fragen sich, wo die Verantwortung der Vorstände bleibt.
Stillstand und Verhandlungen
Die Verhandlungen über einen Branchentarif für die Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste stagnieren, trotz mehrerer Streiks. Verdi fordert einen Sanierungsbeitrag von allen Beschäftigten, doch Fortschritte sind nicht in Sicht. „Wo bleibt der Beitrag der Vorstände?“, wird in dem offenen Brief laut Thüringen24 gefragt. Die Angestellten haben sich wiederholt an Ministerpräsident Michael Kretschmer gewandt, doch eine Antwort blieb aus, obwohl der Freistaat 77 Prozent der Konzernanteile hält.
Die Geduld der Mitarbeiter ist am Ende. Ihr offener Brief soll den Aufsichtsrat dazu bringen, endlich zu handeln. Die MFAG hat in den letzten Jahren Millionenverluste erlitten, und bis 2026 fehlen schockierende 145 Millionen Euro. Der Winterflugplan ist so dünn, dass nur noch 126 Flüge pro Woche zu maximal 21 Zielen angeboten werden – ein drastischer Rückgang im Vergleich zu vor einem Jahrzehnt.
Ein Lichtblick: DHL-Vertrag verlängert
Doch es gibt auch positive Nachrichten für den Flughafen Leipzig. Wie die „Sächsische Zeitung“ berichtet, wurde der Vertrag mit DHL vorzeitig bis 2053 verlängert, und das sogar mit verbesserten Konditionen. Künftig wird der Flughafen Leipzig jährlich 73 Millionen Euro erhalten. Diese Entwicklung könnte ein kleiner Lichtblick in der düsteren wirtschaftlichen Lage sein, doch die Sorgen der Mitarbeiter bleiben bestehen.
Die Situation am Flughafen Leipzig ist angespannt, und die Mitarbeiter sind entschlossen, für ihre Rechte und ihre Zukunft zu kämpfen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, ob die Unternehmensführung auf die berechtigten Sorgen der Angestellten reagiert oder ob die Unruhe weiter zunimmt.