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Die stärksten Schneefälle seit fast 90 Jahren: Das Winterchaos lähmt Griechenland

Athen. Noch vor drei Tagen nahmen unzählige Athener an den Stränden im Süden der griechischen Hauptstadt ein Sonnenbad, und viele wagten es sogar, ins Meer zu springen. Das Bild am Dienstag war ganz anders: Die Strände waren mit Schnee bedeckt. Der heftige Wintersturm in Jahrzehnten verursachte in Griechenland chaotische Verkehrsbedingungen. Viele Autobahnen waren gesperrt und die meisten Nebenstraßen waren unpassierbar. An vielen Orten kam es zu einem Stromausfall, und zahlreiche Dörfer wurden von allen Verkehrsverbindungen abgeschnitten.

„Medea“, nach einer weiblichen Figur in der griechischen Mythologie, ist der Name der Kaltfront, die am Montag von Nordwesten nach Griechenland gelangte und das Land mindestens bis Mittwoch fest im Griff haben wird. In Florina in Nordgriechenland fiel das Thermometer auf minus 19,4 Grad. Aus der Region wurden Schneehöhen von mehr als einem Meter gemeldet. Schneefälle sind in Nordgriechenland und in den Bergregionen des Landes keine Seltenheit.

Aber am Dienstag war fast ganz Griechenland von einer Schneedecke bedeckt. Auch in der Hauptstadt Athen, wo es sehr selten schneit und sich die Flocken meist am Boden auflösen, fallen seit Montagabend starke Schneefälle. Auf der Akropolis, dem Symbol der griechischen Hauptstadt, wurden 30 Zentimeter Neuschnee bei starken Schneeverwehungen und Temperaturen um null Grad gemessen.

Verkehrsverzögerungen im ganzen Land

Die starken Schneefälle führten zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die Stadtbahn, die vom Hafen von Piräus über Athen in die nördlichen Vororte fährt, hat am Dienstag ihren Betrieb vollständig eingestellt. Straßenbahnen und Busse fuhren ebenfalls nur sporadisch. Die Athener U-Bahn verlief weitgehend nach Plan, aber die Linie zum Flughafen, der größtenteils ebenerdig war, war aufgrund der Schneemassen nicht befahrbar. Der Flughafen Athen war in Betrieb, aber aufgrund der Corona-Reisebeschränkungen gibt es ohnehin nur wenige Flüge.

Schnee- und Winterwetter in Larissa, der Hauptstadt der griechischen Region Thessalien. © Quelle: imago images / ANE Edition

Die Regierung forderte die Bürger auf, ihre Häuser nach Möglichkeit nicht zu verlassen. Die für Dienstag geplanten Koronaimpfungen wurden ausgesetzt. Auf Anordnung des Wirtschaftsministeriums mussten die Supermärkte um 18 Uhr schließen. Die Einzelhandelsgeschäfte und Schulen sind wegen der Koronasperre ohnehin geschlossen. Am Dienstagnachmittag waren nur wenige Menschen auf den schneebedeckten Straßen und Plätzen von Athen. Einige Passanten haben das ungewöhnliche Bild der schneebedeckten Hauptstadt auf ihren Handys festgehalten.

Stärkster Schneefall seit 1934

Die Schneemassen ließen zahlreiche Bäume fallen, was wiederum die Stromleitungen beschädigte. Allein in der Hauptstadtregion Attika waren am Dienstag 14 Gemeinden ohne Strom. Besonders betroffen waren höhere Vororte im Norden Athens. Die meisten Straßen hier waren wegen des Neuschnees unpassierbar.

Die Meteorologen sprechen von den schwersten Schneefällen seit 1934. In der Nacht des Mittwochs, so ihre Prognose, sollte sich die Situation in Athen beruhigen. Dann zieht die Kaltfront nach Südosten weiter und bringt starke Schneefälle nach Kreta und zu den Inseln der östlichen Ägäis.

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