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Altenburgs ‚Alte Gärtnerei‘: So wird Stadtentwicklung ausgebremst

Altenburgs „Alte Gärtnerei“: So wird Stadtentwicklung ausgebremst

Kommentar

Kaufen, stehen lassen, teurer weiterverkaufen: So funktioniert Immobilienspekulation. Auf diese Weise ist in Altenburg an verschiedenen Stellen die Stadtentwicklung ausgebremst worden, kommentiert LVZ-Redakteur Kay Würker.

Altenburg. Die „Alte Gärtnerei“ führt eindrucksvoll vor Augen, wie Immobilienspekulation die Altenburger Stadtentwicklung bremst. Es ist ein prominentes Beispiel – und leider nicht das einzige.

Altenburg und auch andere Kommunen der Region waren in den vergangenen Jahren Schauplatz reger Aktivitäten auf dem Grundstücksmarkt, die nicht dazu dienten, das Stadtbild zu gestalten oder zu regenerieren. Vielmehr war Programm, was der Name Betongold unter Kapitalanlegern nahelegt: Die Immobilien dienten als alternatives Investment in ungemütlichen Niedrigzinszeiten, verbunden mit der Wette auf Wertsteigerung trotz fortschreitenden Verfalls.

Steigende Baukosten und Kreditzinsen dämpfen die Nachfrage

Das hat vielfach tatsächlich funktioniert. Inzwischen jedoch haben sich die Zeiten geändert: Steigende Baukosten und Kreditzinsen, Handwerkermangel und Lieferschwierigkeiten dämpfen die Nachfrage – und damit die Gewinnaussichten der Spekulanten. Da lohnt es sich nicht mehr so, auf dem Immobilienmarkt im großen Stil einzukaufen, koste es, was es wolle.

Das an sich ließe sich als gute Nachricht werten. Aber leider hat der Zeitenwechsel nicht nur Spekulanten verunsichert, sondern auch die tatsächlich bauwilligen Kaufinteressenten. Dabei braucht gerade Altenburgs historische Gebäudesubstanz weiterhin dringend Gestalter und Sanierer, denen es um die Häuser geht, nicht nur um die Geldanlage.

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Was die ehrlich Engagierten zu vollbringen imstande sind, hat der Tag des offenen Denkmals am vergangenen Sonntag gezeigt. Ob Gnadenkapelle, alte Poliklinik oder Bauernhof: Es sind eben doch zumeist Menschen mit enger Verbindung ins Altenburger Land, die hier etwas bewegen. Die Schnäppchenjäger aus der Distanz sind es meistens nicht.

LVZ

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