In den letzten Bundesliga-Spielen hat RB Leipzig eine besorgniserregende Torkrise durchlebt. Unter Trainer Marco Rose ist es dem Team nicht gelungen, in zwei aufeinanderfolgenden Partien ein Tor zu erzielen – das letzte Mal, dass Leipzig so torlos blieb, liegt über 17 Monate zurück. Torwart Péter Gulácsi drückte es treffend aus: „Untypisch für uns“. Trotz seiner entscheidenden Paraden gegen St. Pauli, die das Spiel 0:0 endeten, ist solch eine Leistung für die Titelambitionen des Vereins nicht ausreichend.
Ein klarer Indikator für den aktuellen Schwächeanfall ist der Top-Spieler Xavi Simons. Der 21-Jährige, der seit diesem Sommer auf Leihbasis von Paris nach Leipzig gewechselt ist, hat in den ersten vier Spielen der Saison noch keinen Beitrag zu den Toren leisten können. Gulácsi, der an den jungen Spieler glaubt, sagt: „Er ist noch jung und hat jetzt eine nicht so einfach Phase. Aber da kommt er sicherlich wieder raus“. Diese Herausforderung könnte jedoch weitreichendere Auswirkungen auf das Team haben.
Die Offensive leidet
Xavis vorübergehender Formtiefpunkt wirkt sich negativ auf die gesamte Offensive von Leipzig aus. Der Druck auf den Spieler als „Alleinunterhalter“ könnte durch seine neue Rolle gesteigert worden sein. Dennoch betont Sportdirektor Rouven Schröder, dass Xavi bereits viele Erfahrungen in seinem jungen Alter gesammelt hat: „Nein, Xavi hat in seinen jungen Jahren schon so viel erlebt.“ Doch der Druck bleibt bestehen, besonders aufgrund des Abgangs von Dani Olmo, der mit seinem Wechsel nach Barcelona eine Lücke hinterließ.
Xavi konnte in der vergangenen Saison vor allem zusammen mit Olmo glänzen, indem er fünf seiner acht Bundesliga-Tore und acht von dreizehn Vorlagen gemeinsam mit ihm erzielte. Es ist klar, dass ein weiterer kreativer Spieler im Mittelfeld, wie etwa Christoph Baumgartner, Antonio Nusa oder Eljif Elmas, dringend benötigt wird, um die offensive Leistung des Teams zu stabilisieren. Diese Spieler zünden jedoch derzeit nicht wie erwartet.
Neben den sportlichen Herausforderungen war das letzte Spiel gegen St. Pauli auch eine interessante Kulisse für RB Leipzigs Fans. Trotz eines aktuellen Verbots für Choreografien aufgrund vorangegangener Pyro-Vergehen waren die Anhänger mit gleich drei Choreos vor Ort präsent. Das deutet auf eine mögliche Einigung zwischen dem Klub und der Fanszene hin, insbesondere da die Ultra-Gruppierung „Zone 147“ ihren zehnten Geburtstag feierte und das mit speziellen Aktionen würdigen wollte.
Informationen aus den internen Gesprächen deuten darauf hin, dass die Freigabe für die Choreografien ein Zeichen des Klubs ist, um die Beziehung zwischen den Fans und der Vereinsführung zu verbessern. Rouven Schröder äußerte sich zustimmend über die Stimmung der Anhänger: „Ich fand unsere Fans total stimmungsvoll, die Kurve hat ein tolles Bild abgegeben.“
Die nächsten Schritte für RB Leipzig könnten entscheidend sein, um die aktuelle schlechte Phase zu überwinden. Ist es nur die Frage der Zeit, bis der junge Xavi Simons seine gewohnte Form zurückfindet? Das bleibt abzuwarten, während die Stadt und die Fans mit Spannung auf die kommenden Spiele blicken, in der Hoffnung auf eine Rückkehr zur gewohnten Stärke.
