Skandal um Prof. Strauß: Prozess wegen Betrugs und Untreue in Leipzig!
Ermittlungen gegen Prof. Gero Strauß: Betrugsfälle, Untreue und Insolvenz des ehemaligen Kopfzentrums in Leipzig beleuchtet.

Skandal um Prof. Strauß: Prozess wegen Betrugs und Untreue in Leipzig!
Im Skandal um das ehemalige Leipziger Kopfzentrum spitzen sich die juristischen Auseinandersetzungen zu. Laut dem MDR erhielt der ehemalige Geschäftsführer und HNO-Spezialist, Prof. Gero Strauß, einen Strafbefehl über 150 Tagessätze zu je 15 Euro. Dieser ist jedoch nicht rechtskräftig, da Strauß Einspruch eingelegt hat. Daher wird der Fall öffentlich verhandelt und ein neuer Termin steht bislang noch nicht fest. Der Prozess vor dem Landgericht Leipzig betrifft Betrugs- und Untreuevorwürfe in großer Zahl.
Die Vorwürfe gegen Strauß umfassen mutmaßlichen Betrug in sieben Fällen sowie Untreue in 57 Fällen. Er soll Investoren getäuscht haben, um Gelder für nicht geplante Praxiszukäufe zu erhalten und Gelder der vertretenen Gesellschaften für private Zwecke verwendet haben. Der entstandene Schaden wird auf etwa 1,6 Millionen Euro geschätzt. Darüber hinaus gibt es auch Vorwürfe der falschen Versicherung an Eides statt. Strauß wird beschuldigt, im Rahmen einer Vermögensauskunft gegenüber dem Finanzamt falsche Angaben gemacht zu haben.
Ausweitung der Ermittlungen
Wie von LAB News berichtet wird, hat die Staatsanwaltschaft Leipzig die Zahl der Beschuldigten im Zusammenhang mit dem Kopfzentrum-Skandal auf 14 erhöht. Dies umfasst neben Prof. Strauß auch weitere Ärzte und kaufmännische Mitarbeiter. Die Ermittlungen begannen bereits im Oktober 2022 mit einer großangelegten Razzia, bei der rund 300 Beamte Praxisräume, Geschäftsbüros und Privatwohnungen durchsuchen. In der Folge wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt, darunter Geschäftsunterlagen und elektronische Geräte.
Die Vorwürfe sind äußerst schwerwiegend und betreffen nicht nur finanziellen Betrug, sondern auch Abrechnungsbetrug und Körperverletzungen, die durch fehlerhafte Operationen verursacht wurden. Berichte über grobe Behandlungsfehler, insbesondere bei Kindern, führten zu Schmerzensgeldklagen gegen die Klinik. Es deutet sich an, dass Prof. Strauß und seine Umgebung möglicherweise eine systematische Vorgehensweise zur Täuschung von Patienten und Investoren verfolgten.
Folgen für die Praxen und den Betrieb
Nach den Razzien und den Vorwürfen zerbrach Strauß’ Unternehmen schließlich, doch einige Praxen in Leipzig konnten gerettet werden. Das Uniklinikum Leipzig übernahm die geretteten Praxen und betreibt sie nun als Medizinisches Versorgungszentrum. Die betroffenen 50 Mitarbeiter des Unternehmens erhielten Kündigungen, was zu einem erheblichen Verlust an Arbeitsplätzen führte. Der Skandal hat zudem tiefgehende Systemschwächen im deutschen Gesundheitswesen offengelegt und beleuchtet, welche Lücken in der Aufsicht und Kontrolle bestehen.
Prof. Strauß verbrachte insgesamt 142 Tage in Untersuchungshaft, die aufgrund von Fluchtgefahr verhängt wurde. Diese Haft dauerte von November bis Dezember 2023 sowie von Februar bis Juni 2024. Das Verfahren gegen ihn wegen Betrugs, Untreue und Unterschlagung steht noch aus, und neue Anklagen könnten im Lauf der weiteren Ermittlungen folgen. Der Fall bleibt auch in Zukunft ein wichtiges Thema für die Öffentlichkeit.