Krawall in der S-Bahn: BSG-Fans überfallen LOK-Anhänger bei Rückfahrt!
Auseinandersetzung zwischen Fans in Paunsdorf am 20.10.2025: Raubübergriff, Polizeieinsatz und Auswirkungen auf den Bahnverkehr.

Krawall in der S-Bahn: BSG-Fans überfallen LOK-Anhänger bei Rückfahrt!
Am 20. Oktober 2025 kam es in Leipzig während der Rückreise von einem Fußballspiel zu einem schweren Vorfall zwischen Anhängern des 1. FC LOK Leipzig und der BSG Chemie Leipzig. Etwa 240 Anhänger der BSG überfielen im Haltepunkt Leipzig MDR gegen 18:00 Uhr die Fans von LOK in einer S-Bahn und entwendeten deren Fan-Equipment. Diese angespannte Situation wurde umgehend von der Polizeidirektion Leipzig unter Kontrolle gebracht.
Die S-Bahn, in der sich die BSG-Anhänger befanden, wurde ohne Halt zum Hauptbahnhof Leipzig geleitet. Dort führte die Polizei umfassende Kontrollen durch und stellte insgesamt 245 Identitäten fest. Bei einer Durchsuchung des Zuges fanden die Beamten mehrere verbotene Gegenstände, darunter Sturmhauben, Quarzhandschuhe, Beißschutz, Betäubungsmittel und Pyrotechnik. Auch ein Fan-Artikel von LOK wurde sichergestellt. Die polizeilichen Maßnahmen dauerten bis 22:10 Uhr an.
Auswirkungen auf den Bahnverkehr
Der Vorfall hatte erhebliche Auswirkungen auf den Bahnverkehr in der Region. Insgesamt verspäteten sich 77 Züge, 14 wurden umgeleitet und 6 fielen sogar ganz aus. Aufgrund der gewalttätigen Auseinandersetzungen leiteten die Ermittlungsbehörden mehrere Strafverfahren wegen Raubs, Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung ein. Die Ermittlungen zu diesem Vorfall dauern weiterhin an.
Die Auseinandersetzungen zwischen Fußballfans und Sicherheitsbehörden sind nicht neu, wie die aktuelle Konfliktsituation in der Bundesliga zeigt. Zuletzt wurden auch andere Vorfälle dokumentiert, bei denen es zu Prügelattacken unter Fans und umstrittenen Polizeieinsätzen kam. Beispielsweise verwickelten sich Fans von Borussia Dortmund, VfL Wolfsburg und dem Hamburger SV in Randale, während das Niedersachsen-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig durch Feuerwerkskörper unterbrochen wurde. Als Teil der Diskussion um Fans und Sicherheit fordert eine Gruppe von Fanhilfen in Bayern ein Umdenken im Umgang mit Fußball-Anhängern und kritisiert unter anderem die Datenspeicherung von Fans in der Datei “Gewalttäter Sport”.
Diese Datei, die aktuell weniger als 6.000 registrierte Fans umfasst, trägt zu einem angespannten Verhältnis zwischen Polizei und Fans bei. Forderungen nach einer Reform dieser Datenspeicherung und anderen Maßnahmen, wie einer Kennzeichnungspflicht für Polizisten und einer unabhängigen Beschwerdestelle für Opfer von Polizeigewalt, werden laut. Der Evaluierungsbericht zur Datei wurde als Verschlusssache eingestuft, was die Forderungen nach Transparenz weiter befeuert.