Medaillenschmiede DHfK: 75 Jahre sportliche Pionierarbeit in Leipzig!
Entdecken Sie die Geschichte der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig, die seit 1950 den Leistungssport prägte.

Medaillenschmiede DHfK: 75 Jahre sportliche Pionierarbeit in Leipzig!
Am 22. Oktober 2025 feiert die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig ihr 75-jähriges Bestehen. Gegründet im Jahr 1950, entwickelte sich die DHfK zu einer der erfolgreichsten Sporthochschulen weltweit und spielte eine zentrale Rolle für den Leistungssport in der ehemaligen DDR. Laut MDR war die DHfK maßgeblich daran beteiligt, dass die DDR im internationalen Wettkampfsport hinter den USA und der UdSSR eine herausragende Position einnehmen konnte.
Die Hochschule war bekannt für ihren Fokus auf Technik und Methodik, insbesondere in den Bereichen Biomechanik, Trainingslehre und medizinische Forschung. Hierbei wurden medaillenträchtige Sportarten wie Turnen, Leichtathletik, Radfahren, Schwimmen und Kanurennsport besonders gefördert. Um zu den besten Athleten zu gehören, waren Aufnahmeprüfungen für die Elite-Ausbildung erforderlich, an denen auch erfolgreiche Sportler wie Siegwart Karbe teilnahmen, der 1965 Europameister im Rennkanu wurde.
Einflussreiche Persönlichkeiten und Institutionen
Die DHfK hatte bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht. Rosemarie Karbe, die im Direktorat der DHfK tätig war, berichtete von strengen Auswahlverfahren, die angehende Athleten durchlaufen mussten. Zudem absolvierte der einstige Schwimmer Frank Embacher seine Ausbildung an der DHfK und wurde später ein erfolgreicher Schwimmtrainer. Unter seiner Anleitung wurde Paul Biedermann 2009 Weltmeister.
Ein entscheidender Aspekt der DHfK war die Gründung des „Forschungsinstituts für Körperkultur und Sport“ (FKS) im Jahr 1969, das im Geheimen operierte. Dort arbeiteten über 500 Wissenschaftler an neuen Erfolgsstrategien und Sportgeräten. Winfried Nowack, ein ehemaliger Ringer, betreute die Nationalmannschaft und war ebenfalls im FKS tätig. Interessanterweise wurde Doping zur Leistungssteigerung 1974 durch den Staat verordnet, was später zur kritischen Betrachtung der Hochschule führte.
Ein Umbruch in der Geschichte
Die Zeit nach der Wende brachte tiefgreifende Veränderungen mit sich. Die DHfK geriet in die Kritik und wurde letztendlich im Jahr 1991 aufgelöst. Ihre Nachfolgeeinrichtung ist die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig, die die Tradition der sportwissenschaftlichen Lehre und Forschung fortführt. Hunderte von Beschäftigten verloren ihre Arbeitsstellen, während die Schließung der DHfK von vielen als Fehlentscheidung angesehen wurde. Diese Institution war nicht nur ein Ausbildungsort für Sportlehrer und Trainer, sondern auch als „Keimzelle des DDR Sportwunders“ bekannt.
Insgesamt erwarben rund 16.000 Studierende, darunter 3.700 ausländische, ihr Diplom an der DHfK. Der Einfluss der DHfK auf den Spitzensport in Deutschland und darüber hinaus bleibt bis heute bestehen, wie Kay Vesely, ehemaliger Kanurennsportler, betont. Ihre Leistungen, die frühen Ausbildungsansätze und die Forschungsanstrengungen haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.