35 Jahre Einheit: Herausforderungen und Hoffnungen für Ost und West!
Am 3. Oktober 2025 reflektiert eine Festrede in Frankfurt am Main die Entwicklung der deutschen Einheit und würdigt Robert Blum.

35 Jahre Einheit: Herausforderungen und Hoffnungen für Ost und West!
Am 3. Oktober 2025 wurde in der Paulskirche in Frankfurt am Main eine Festrede zum Tag der Deutschen Einheit gehalten. Diese Veranstaltung ist von besonderer Bedeutung, da Frankfurt am Main seit dem 3. Oktober 1990 Partnerstadt von Leipzig ist. Die Festrede bezog sich auf Robert Blum, einen der bedeutendsten Kämpfer für ein geeintes demokratisches Deutschland und ein sinnvolles Symbol für die Errungenschaften der Einheit.
Robert Blum wurde am 10. November 1807 in Köln geboren und wuchs unter bescheidenen Verhältnissen auf. Seine Kindheit war geprägt von finanziellen Schwierigkeiten, die ihn in seiner Bildungsmöglichkeit einschränkten. Trotz dieser Hürden schaffte er es, sich autodidaktisch weiterzubilden und erlebte die politischen Umwälzungen der Revolutionen von 1830. Blum kam 1832 nach Leipzig, wo er engagiert in der liberal-demokratischen Bewegung tätig wurde und schließlich als Wortführer der Demokratiebewegung in der Region auftrat.
Blums Vermächtnis und die Friedliche Revolution
In der Festrede wurde nicht nur auf Blums wichtiges Erbe verwiesen, sondern auch auf die Rolle Leipzigs als historisches Zentrum für gesellschaftliche, kulturelle und politische Entwicklungen. Der Redner, geboren 1949, hatte bis 1991 keine Verbindungen zur DDR und erlebte die Friedliche Revolution in Leipzig im Jahr 1989 von der Ferne, während er sich von einer Verletzung erholte. Seine erste Reise nach Leipzig fand 1991 statt, wo er im September des gleichen Jahres zum Pfarrer an der Thomaskirche gewählt wurde.
Die Herausforderung der Deutschen Einheit wurde ebenfalls thematisiert. 35 Jahre nach der offiziellen Vereinigung sehen viele Menschen, insbesondere im Osten, das Wort „Wiedervereinigung“ als problematisch an. Die Vereinigung wird als historisch neu betrachtet, wobei hervorgehoben wurde, dass die Deutsche Einheit das Ergebnis der Friedlichen Revolution ist. Kritisch wurde auf die militärische Intervention und die Finanzierung des Golfkriegs 1990 verwiesen, die in der gesellschaftlichen Erinnerung Spuren hinterlassen haben.
Gesellschaft und Herausforderungen
Der organisierte Rechtsextremismus in Ostdeutschland nach 1989 ist eine weitere Herausforderung, die in der Festrede angesprochen wurde. Es gibt ein Missverständnis in Ostdeutschland über die Vereinigung, die von vielen als Wiedergeburt einer Nation angesehen wird. Diese Perspektiven erschweren die gemeinsame Identität und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Der Redner forderte eine dem Menschen zugewandte Bildungs-, Sozial- und Integrationspolitik. Trotz der Herausforderungen äußerte er Optimismus, geprägt von Dankbarkeit für die positiven Entwicklungen seit 1990 und dem Vertrauen in zukünftige Verbesserungen. Ein Jahr nach der Feier der Deutschen Einheit ist es von großer Bedeutung, aktiv an der Gesellschaft teilzunehmen und gemeinsam an der Überwindung bestehender Hindernisse zu arbeiten.
Zusammenfassend wird die Festveranstaltung nicht nur als Rückblick auf die Geschichte, sondern auch als Aufruf zur aktiven Mitgestaltung der Zukunft in einer demokratischen Gesellschaft verstanden. Gemeinsam können die Lehren aus der Vergangenheit dazu beitragen, die heutigen Herausforderungen zu bewältigen und den Weg für eine einheitliche und gerechte Zukunft zu ebnen. Informationen über Robert Blum und seine bedeutende Rolle in der deutschen Geschichte sind unter bpb.de abrufbar.