Rorschach-Bar schließt nach 9 Jahren: Rückgänge in der Gastronomie!

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Die Rorschach-Bar in Leipzigs Südvorstadt schließt nach neun Jahren aufgrund sinkender Umsätze und veränderter Gästekultur.

Die Rorschach-Bar in Leipzigs Südvorstadt schließt nach neun Jahren aufgrund sinkender Umsätze und veränderter Gästekultur.
Die Rorschach-Bar in Leipzigs Südvorstadt schließt nach neun Jahren aufgrund sinkender Umsätze und veränderter Gästekultur.

Rorschach-Bar schließt nach 9 Jahren: Rückgänge in der Gastronomie!

In Leipzig wurde kürzlich ein bedeutendes Kapitel in der Gastronomieszene geschlossen: Die Rorschach-Bar, ein fester Bestandteil der Stadt für die letzten neun Jahre, hat ihre Türen für immer geschlossen. Diese Entscheidung wurde vom Eigentümer Maurice Le Petit getroffen und spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen viele Gastronomiebetriebe in der Region konfrontiert sind.

Le Petit nannte den Hauptgrund für die Schließung der Rorschach-Bar die stark rückläufigen Umsätze, insbesondere in den Monaten Februar bis April 2023. Laut einem Bericht von Kreuzer Leipzig konnte die Bar trotz hochwertiger Angebote und einer kreativen Getränkekarte keine finanziellen Erfolge verbuchen. Diese finanziellen Schwierigkeiten führten schließlich dazu, dass das Team die Reißleine zog, um gravierende Schulden zu vermeiden.

Veränderungen im Ausgehverhalten

Die Schließung der Rorschach-Bar ist Teil eines größeren Trends, den die Gastronomie in Leipzig durchlebt. Stefan Niklarz vom sächsischen Dehoga berichtet von Umsatzrückgängen in der Branche, wobei die Gäste zunehmend bewusster mit ihrem Geld umgehen. Der Konsumklimaindex zeigt, dass inflationsbedingte wirtschaftliche Unsicherheiten das Kaufverhalten der Kunden stark beeinflussen, was zu weniger Ausgaben in der Gastronomie führt. Kreuzer Leipzig hebt hervor, dass das Ausgehverhalten der Menschen sich verändert hat: Es werden vorwiegend besondere Anlässe angepeilt, anstatt regelmäßig zu Besuch zu kommen.

Michael Bauß, Betreiber des Restaurants Kuultivo, beschreibt ähnliche Erfahrungen. Er spricht von einem spürbaren Rückgang bei Reservierungen seit der Eröffnung seines Lokals im Jahr 2020. Auch er erkennt die Notwendigkeit, dass Gäste bewusster Geld ausgeben, um sicherzustellen, dass die Gastronomiebetriebe überleben können.

Preiserhöhungen und Herausforderungen

Ein weiterer Aspekt, der die Gastronomie belastet, sind die gestiegenen Kosten für Betrieb und Zutaten. Carl Pfeiffer, Betreiber mehrerer lokaler Gastronomiebetriebe, hat demgegenüber keine Umsatzrückgänge verzeichnet und sieht keinen Grund für eine Schließung. Er erklärt, dass die Preiserhöhungen viele Gäste überrascht haben, da diese an niedrigere Preise gewöhnt waren.

Zusätzlich zeigt das Amt für Statistik, dass die durchschnittlichen Haushaltsmittel in Leipzig im Jahr 2024 bei 2.336 Euro lagen, was im Vergleich zu 3.074 Euro bundesweit einen deutlichen Rückstand darstellt. Diese Unterschiede im verfügbaren Einkommen können ebenfalls zur veränderten Ausgabendynamik beitragen.

Die Rorschach-Bar, bekannt für ihre klassische Cocktailkultur und mehrfach ausgezeichnet, schließt am letzten Wochenende offiziell ihre Pforten. Ihre Adresse, die Arndtstraße 44 in der Südvorstadt, wird nach diesem Abschied ein Stück Leipziger Gastronomiegeschichte vermissen lassen. Maurice Le Petit hat ihre Entscheidung zur Schließung als Schritt zur Vermeidung weiterer Verluste unumgänglich erklärt und damit das traurige Ende eines geschätzten Lokals besiegelt, das seit 2016 eine treue Community um sich scharen konnte.

In einer Zeit, in der die Gastronomieszene vor großen Herausforderungen steht, bleibt abzuwarten, wie sich das Ausgehverhalten der Leipziger verändern wird und welche Impulse neue Konzepte setzen könnten.