Aldi erwirbt alten Bahnhof in Connewitz – Neues Leben für Leipzig!
Aldi ersteigert den ehemaligen Bahnhof in Connewitz für 575.001 Euro und plant die Errichtung eines modernen Supermarkts.

Aldi erwirbt alten Bahnhof in Connewitz – Neues Leben für Leipzig!
In einer bemerkenswerten Wende hat der Lebensmitteldiscounter ALDI ein ehemaliges Bahnhofsgebäude an der Bornaischen Straße in Leipzig-Connewitz ersteigert. Bei der Zwangsversteigerung, die heute vor dem Amtsgericht Leipzig stattfand, erhielt ALDI den Zuschlag für das stark verfallene Gebäude, das laut Archivdaten um 1888 erbaut wurde. Die letzte Nutzung des Areals scheiterte nach der Wende 1990 an einer abgebrochenen Sanierung. Der Zustand des Grundstücks war so schlecht, dass es mit Müllablagerungen und verwilderter Vegetation zu kämpfen hatte.
Die Höhe des Gebots von ALDI betrug 575.001 Euro, was deutlich unter dem Verkehrswert von rund 1,1 Millionen Euro liegt. Pressesprecher Dennis Willhardt äußerte sich nicht zu den genauen Investitionssummen, dennoch ist sicher, dass ALDI Großes plant: „Wir beabsichtigen, an diesem Standort einen modernen Markt mit zwei zusätzlichen Geschossen zu errichten“, so ein Unternehmensvertreter. Weitere Details zur Planung wurden aufgrund der zeitnahen Ersteigerung noch nicht veröffentlicht.
Die Geschichte des Standorts
Die Geschichte des ehemaligen Bahnhofs ist von ständigen Umbrüchen geprägt. Änderungen des Gebäudes wurden 1906 mit einem Anbau vollzogen, doch die letzte Hoffnung einer Sanierung wurde 2008 mit dem Verkauf an die German Property Group (GPG) erneut enttäuscht. Diese versuchte, ausländische Investoren durch Steuererleichterungen zu gewinnen. Allerdings geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten und meldete 2020 Insolvenz an. Im selben Jahr wurde von der Staatsanwaltschaft Hannover gegen GPG wegen möglichen Anlagebetrugs ermittelt.
Das Areal blieb nach der Insolvenz ungenutzt, und die Stadt Leipzig erkannte die Notwendigkeit einer Entscheidung. Eine Machbarkeitsstudie ergab Sanierungskosten von mindestens 1,3 Millionen Euro, was für die Stadt nicht tragbar war. Der Güterschuppen am S-Bahnhof Connewitz bleibt daher vorerst ein ungenutztes Relikt der Vergangenheit, bis ein neues Konzeptverfahren im Oktober 2025 starten soll.
Zukunftsausblick für Connewitz
Aldi plant, auf dem 2265 Quadratmeter großen Gelände nicht nur einen Nahversorgungsstandort einzurichten, sondern zieht auch die Integration eines Park-and-Ride-Platzes in Betracht. Aktuell scheint die Herrichtung des Parkplatzes jedoch nicht priorisiert zu sein, hierzu gibt es keinen festen Zeitplan. Der Eigentumsübergang des Geländes wird für das zweite Halbjahr 2026 angestrebt.
Insgesamt zeigt der Kauf des alten Bahnhofs durch ALDI, dass die Stadt Leipzig an die Revitalisierung von brachliegenden Flächen denkt und gleichzeitig modernen Bedürfnissen nach kommt. Es bleibt abzuwarten, in welcher Form das neue Leben dieses historischen Ortes Gestalt annehmen wird.