Murnau im Aufstand: Bürger wehren sich gegen Ortsumfahrung!
Bürger in Seehausen protestieren gegen die Murnauer Ortsumfahrung. Diskussion zur Gründung einer Initiative am 25. Oktober 2025.

Murnau im Aufstand: Bürger wehren sich gegen Ortsumfahrung!
In Murnau regt sich Widerstand gegen die geplante Ortsumfahrung, die grundlegende Veränderungen für die Anwohner mit sich bringen könnte. Der Protest begann mit einer Diskussionsveranstaltung zur Gründung einer Bürgerinitiative, die am Donnerstag in der Westtorhalle stattfand. Organisiert von Cornelia Osten-Groß, einer Lokalpolitikerin aus Riegsee, zielte die Veranstaltung darauf ab, die Bevölkerung über die möglichen Auswirkungen der neuen Straße zu informieren. Etwa 50 Bürger aus Seehausen, Murnau und Riegsee beteiligten sich an der Diskussion und brachten ihre Bedenken vor.
Besonderes Augenmerk lag auf den befürchteten Folgen der Umfahrung. Anwohner warnen vor einem Anstieg des Zubringerverkehrs, der Zerstörung eines Stadtteils und der drohenden Blockabfertigung im Zentrum von Murnau. Die Verkehrsbelastung könnte laut Planungen auf bis zu 14.000 Kraftfahrzeuge pro Tag ansteigen, was die Lebensqualität der Einwohner erheblich beeinträchtigen würde. Die erste Bürgerinitiative plant bereits eine Aktion: einen Spaziergang zur voraussichtlichen Trasse am kommenden Sonntag um 14 Uhr, Treffpunkt am Spielplatz im Kemmelpark.
Details zu den Bauplänen
Das Projekt mit der Nummer B002-G030-BY in Bayern sieht den Neubau einer zwei-streifigen Straße über eine Länge von 1,7 Kilometern vor. Die Maßnahme hat eine Dringlichkeitseinstufung als vordringlicher Bedarf, die seit dem 18. Oktober 2013 ohne Planungsbeginn besteht. Die Baukosten werden auf insgesamt 29,4 Millionen Euro geschätzt.
Ein zentrales Ziel der Umfahrung ist es, eine leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung zu schaffen und die Ortsdurchfahrt von Murnau zu entlasten. Die geplante Verbindung könnte jedoch auch Umweltbelastungen verursachen, wie eine Veränderung der Abgasemissionen und der Geräuschbelastung. Zudem wird eine Inanspruchnahme von Flächen in Höhe von 3,0 Hektar erforderlich sein, was bereits durch erste Umweltgutachten angedeutet wurde.
Bürgerinitiative und weitere Schritte
Im Rahmen der Diskussionsveranstaltung berichteten Karin Knöthig und Stefan Schwaller von ihren Erfahrungen aus einer Bürgerinitiative in Weilheim. An diesem Abend trugen sich über 15 Bürger als aktive Mitglieder in der neuen Aktionsgemeinschaft ein, während etwa 30 Personen Interesse an zukünftigen Informationen über die geplante Bürgerinitiative signalisierten. Der Druck auf die Entscheidungsträger in Murnau und Umgebung wächst, während die Anwohner befürchten, dass ihre Bedenken bei der Planung der Umfahrung nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Die Bürgerinitiative steht vor der Herausforderung, die Interessen der Anwohner zu vertreten und sicherzustellen, dass ihre Stimmen in der Planung Gehör finden. Mit diesen engagierten Schritten zeigt sich einmal mehr, wie wichtig Bürgerbeteiligung in der Verkehrsplanung ist.