Boom Boom Leipzig: Der Weg von der Krise zur Metropole!
Neuer Dokumentarfilm „Boom Boom Leipzig“ beleuchtet die Transformation der Stadt in den letzten 35 Jahren – jetzt in der ARD-Mediathek.

Boom Boom Leipzig: Der Weg von der Krise zur Metropole!
Heute, am 14. August 2025, feierte der neue Dokumentarfilm „Boom Boom Leipzig – Zwischen Visionen und Größenwahn“ seine Premiere in der ARD-Mediathek. Der 68-minütige Film, der von Christian Hans Schulz, einem seit 1990 in Leipzig lebenden gebürtigen Westfalen, produziert wurde, beschreibt die Entwicklung der Stadt in den letzten 35 Jahren. Er thematisiert nicht nur die Herausforderungen wie Umweltverschmutzung, Betriebsschließungen und Massenarbeitslosigkeit, sondern beleuchtet auch den symbolischen Wendepunkt der Friedlichen Revolution und den anschließenden Aufschwung, der Leipzig zur „Boomtown“ des Ostens machte. Die Ausstrahlung im MDR-Fernsehen ist für den 30. September 2025 um 20.15 Uhr geplant.
Der Film kombiniert historisches Archivmaterial mit aktuellen Luftaufnahmen, um einen umfassenden Blick auf die Transformation der Stadt zu werfen. Dabei kommen sowohl Zeitzeugen als auch junge Stadtbewohner zu Wort. Unter den Interviewpartnern sind die Schauspielerin Mai Duong Kieu, die Autorin Greta Taubert und die Stadtforscherin Elisa Gerbsch. Mai Duong Kieu hebt die persönliche Verbindung zur Stadt hervor und betont die Verantwortung für die nächste Generation.
Die Herausforderungen der Vergangenheit
Leipzig hat eine bewegte Geschichte, die von Ereignissen wie der Völkerschlacht und dem Wirken von Johann Sebastian Bach geprägt ist. Im Herbst 1989 war die Stadt, insbesondere das Industrie-Viertel Plagwitz, in einem schlechten Zustand. Der damalige Chef-Architekt Dietmar Fischer stellte fest, dass die Umweltbedingungen so schlecht seien, dass langfristiges Wohnen in diesem Viertel unmöglich schien. Nach der Wende erlebte Leipzig einen massiven Bevölkerungsrückgang von etwa 100.000 Menschen, was ein Fünftel der damaligen Bevölkerung entsprach.
Trotz dieser negativen Ausgangslage entwickelte sich Leipzig in den folgenden Jahren zu einem attraktiven Standort für Investoren. In den 1990er-Jahren wurden über zehn Milliarden Euro in die Sanierung und Infrastruktur investiert, wodurch Leipzig als Dienstleistungs-, Medien- und Forschungsstandort gefördert wurde. Zudem wurden alte Viertel saniert, was zur Schaffung eines Überangebots an Wohnraum führte und die Mietpreise senkte. Dies machte Leipzig zu einem echten Mieterparadies.
Die Bedeutung der Investitionen
Ein maßgeblicher Akteur in dieser Transformationsphase war der Bauunternehmer Jürgen Schneider, der in über 60 Gebäude in Leipzig investierte, die bis heute als Touristen-Magnete gelten. Auch wenn die ambitionierten Pläne von Manfred Rübesam für eine Hochhaus-Stadt nicht realisiert wurden, schlägt sich die städtebauliche Vision im Stadtbild nieder.
In den 2000er-Jahren bemerkte Greta Taubert, eine Zuwandererin, dass Leipzig für viele junge Menschen attraktiv wurde, die auf der Suche nach Freiräumen und Gestaltungsmöglichkeiten waren. Diese Entwicklungen führten zu einem neuen kulturellen Aufschwung: Kinos und Galerien eröffneten, und die Stadt begann sich um internationale Veranstaltungen, wie die Olympischen Spiele, zu bewerben. Der Ausbau des Flughafens und die Ansiedlung neuer Firmen gaben der Stadt weiteren Auftrieb.
Die Dokumentation „Boom Boom Leipzig“ kommt also zur rechten Zeit und bietet einen kritischen Blick auf die aktuelle Situation der Stadt, während sie gleichzeitig die Stimmen der Menschen einfängt, die Leipzig zu schätzen wissen. Die Mischung aus Humor, geschaffen durch die Moderatoren Mike Hoffmann und Thomas Seyde, und die tiefgründigen Interviews machen den Film zu einem bemerkenswerten Werk, das die Geschichte und Zukunft Leipzigs erfahrbar macht.
Für weitere Informationen zur Entwicklung Leipzigs und zur Doku selbst, werfen Sie einen Blick auf die Berichte von lvz.de und mdr.de.