Leipzig im Aufruhr: Drei Häuser besetzt – Polizei ermittelt gegen Aktivisten!
In Leipzig wurden am Wochenende mehrere Gebäude besetzt, um auf den angespannten Wohnungsmarkt aufmerksam zu machen. Ermittlungen gegen Bewohner laufen.

Leipzig im Aufruhr: Drei Häuser besetzt – Polizei ermittelt gegen Aktivisten!
Am Wochenende kam es in Leipzig zu mehreren Hausbesetzungen, die für Schlagzeilen sorgten. Bereits am Freitagabend wurde ein leerstehendes Wohnhaus im Stadtteil Lindenau besetzt, allerdings fand die Polizei dies in der Nacht zu Samstag und räumte das Gebäude. Bei dieser Aktion nahmen bis zu 70 Personen an einer Versammlung vor dem Haus teil. In den darauffolgenden Tagen setzte die Gruppe “Autonome Besetzungstage Leipzig (ABeTa)” ihre Protestaktionen fort, was letztendlich zur Besetzung einer leerstehenden Villa im Leipziger Osten führte.
Hierbei wurden die 25-jährige Frau und der 25-jährige Mann von der Polizei auf dem besetzten Gelände angetroffen und sehen sich nun Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung gegenüber. Laut Angaben der Polizei wurden mehrere Türen eingetreten, und an der Fassade hingen Transparente. Bei der Besetzung hielten bis zu 80 Personen friedlich vor dem Gelände Wache, das zum Zeitpunkt der Erhebung unbewohnt war. Über soziale Netzwerke wurde die Besetzung am Sonntagmittag öffentlich gemacht.
Politische Motivation der Aktionen
Die Gruppe ABeTa verfolgt mit ihrer Aktion ein klares Ziel: Sie möchten auf die schwierige Lage auf dem Wohnungsmarkt aufmerksam machen und die Vereinzelung in der Stadt bekämpfen. In einem veröffentlichten Nutzungskonzept für die Villa Krause wurde angeführt, dass dort ein Nachbarschaftszentrum entstehen soll. Geplant sind unter anderem Einrichtungen wie Veranstaltungsräume, Jugendangebote und ein Café. Man wolle mit dieser Initiative nicht nur Wohnraum schaffen, sondern auch die Nachbarschaften stärken.
Somit ist die Besetzung von Räumen auch ein Ausdruck der Unzufriedenheit über die ungerechte Verteilung von Eigentum und den “Mietwahnsinn”. Juliane Nagel, Stadträtin der Linken, bezeichnete die Aktionen als legitim. Sie war selbst vor Ort und äußerte ein Verständnis für die Ungeduld der jungen Menschen, die auf bezahlbaren Wohnraum warten. Dabei fügte sie hinzu, dass es in Leipzig einen akuten Mangel an Räumlichkeiten für gemeinnützige und soziale Zusammenkünfte gebe.
Weitere Ermittlungen und Reaktionen
Parallel zu den Hausbesetzungen laufen derzeit Ermittlungen gegen zwei 23-Jährige und eine 29-Jährige wegen ähnlicher Vorfälle. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, da eine politische Motivation hinter den Aktionen vermutet wird. Diese Einschätzung wird außerdem durch eine kürzliche Attacke auf die Polizeistation Südost in Leipzig-Connewitz untermauert.
Die Gruppe ABeTa hat bereits angekündigt, dass weitere Besetzungen in dieser Woche folgen könnten. Die städtischen Behörden und die Polizei sind auf der Hut, um weitere Konflikte zu vermeiden und gleichzeitig die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Die Entwicklungen werden in den nächsten Tagen weiterhin genau beobachtet.