Leipzigs Bürger protestieren: Umspannwerk auf Sportplatz geplant!
Bau eines Umspannwerks in Stötteritz sorgt für Widerstand der Anwohner. Alternativstandorte werden gefordert, um Naturschutz zu wahren.

Leipzigs Bürger protestieren: Umspannwerk auf Sportplatz geplant!
Im Leipziger Stadtteil Stötteritz gibt es Widerstand gegen den geplanten Bau eines Umspannwerks, das auf der Rasenfläche des “Allgemeinen Turnvereins für Leipzig” (ATV 1845) errichtet werden soll. Das Bauvorhaben, das im Jahr 2026 beginnen soll, stößt auf starke Bedenken der Anwohner und des Stadtbezirksbeirats Südost (SBB). Diese fordern einen Alternativstandort. Das Thema wird auch auf der Agenda der Leipziger Ratsversammlung behandelt, wo die Sorgen um die Versiegelung von Grün- und Sportflächen in Leipzig Gehör finden können. Tag24 berichtet, dass die Zufahrt zu dem Umspannwerk von der Naunhofer Straße und parallel zum Paulinerweg erfolgen soll.
Besonders umstritten ist die geplante Fällung von acht Linden, die sich in einem Naturschutzgebiet befinden. Der SBB hat klar zum Ausdruck gebracht, dass sie eine weitere Versiegelung von umweltfreundlichen Flächen verhindern möchten. Sie fordern daher die Aussetzung der Planungen für den Standort zu Gunsten alternativer Standorte. Bevorzugt werden Garagenhöfe in den Straßen Schlesier, Holzhäuser, Ludolf-Colditz und Augustiner oder eine ehemalige Friedhofsgärtnerei an der Prager Straße.
Investitionen und Anforderungen an die Infrastruktur
Die Investitionssumme für das Umspannwerk wird auf ungefähr 32 Millionen Euro geschätzt. Für die betroffenen Garagenbesitzer könnte es eine angemessene Entschädigung geben. Frank Viereckl, der Pressesprecher der Leipziger Stadtwerke, sieht den ATV-Standort als die beste Möglichkeit. Er hebt hervor, dass Leipzig bis 2040 voraussichtlich sieben neue Umspannwerke benötigt, um den steigenden Strombedarf zu decken. Die bestehenden Anlagen in Thonberg und Lößnig sind bereits überlastet.
Viereckl warnt jedoch, dass das Scheitern des ATV-Standorts zu Verzögerungen von anderthalb bis zwei Jahren führen würde. Alternativ hat ein Garagenpächter die Möglichkeit vorgeschlagen, das Umspannwerk auf einer Schotterbrache neben der Prager Straße zu installieren. Die Anwohner äußern dabei vielfältige Bedenken, insbesondere in Bezug auf den Naturschutz und die möglichen negativen Auswirkungen auf die Umgebung.
Insgesamt scheint der Widerstand gegen das Umspannwerk im Stötteritz größer zu werden, während die Notwendigkeit für neue Infrastruktur in Leipzig unbestreitbar ist. Die Diskussion um alternative Standorte wird weiterhin in den kommenden Wochen und Monaten in den politischen Gremien der Stadt behandelt werden.