Kürbiszauber in Jeggel: Annegret Rozynek begeistert mit Bio-Anbau!
Annegret Rozynek aus Jeggel kultiviert leidenschaftlich Kürbisse und verkauft ihre Ernte in Seehausen. Kürbismarkt am 11. Oktober 2025.

Kürbiszauber in Jeggel: Annegret Rozynek begeistert mit Bio-Anbau!
Die Leidenschaft für den Anbau von Kürbissen hat Annegret Rozynek aus Jeggel zu einer lokal geschätzten Erzeugerin gemacht. Ihre Begeisterung für die verschiedenen Sorten begann bereits in der DDR, als sie mit einer Brieffreundin in Ostfriesland kommunizierte. Nach dem Mauerfall stellte sich der entscheidende Zeitpunkt ein: Rozynek besuchte ihre Brieffreundin und wurde von deren Mann, der Kürbisse anbaute, inspiriert. Motiviert brachte sie die ersten Kürbissamen aus dem Emsland in die Altmark, was den Grundstein für ihre heutige kleine Landwirtschaft legte. Zunächst konzentrierte sie sich auf Zierkürbisse, erweiterte jedoch bald ihr Sortiment um die beliebten Speisekürbisse.
Im Jahr 2008 benötigte Rozynek mehr Platz für ihre Pflanzen und zog auf einen Acker zwischen Jeggel und Lindenberg um. Zusammen mit ihrem Mann Jens betreibt sie die landwirtschaftlichen Flächen im Nebenerwerb, die auch die Haltung von Rindern einschließen. Ihr Studium für Agrochemie und Pflanzenschutz in der DDR unterstützt sie dabei, bewusste und nachhaltige Anbaupraktiken zu verfolgen.
Der Anbauprozess und die Herausforderungen
Das Kürbisjahr beginnt für Rozynek bereits im Februar und März, wenn das Saatgut bestellt wird. Ab dem 20. April wird der Samen in kleine Töpfe gesät, wobei wichtig ist, dass zwei Samen 2-3 cm tief in Töpfe mit einem Durchmesser von 9-11 cm gelegt werden. Um die Pflanzen auf den späteren Einsatz optimal vorzubereiten, wird eine Anzuchttemperatur zwischen 20 und 24 Grad Celsius empfohlen. Weiterhin sorgt das Verlegen von Folien zwischen den Kürbisreihen für eine Reduzierung von Unkraut und eine bessere Feuchtigkeitsversorgung der Pflanzen.
In diesem Jahr gab es besondere Herausforderungen durch viel Regen, was dazu führte, dass die Pflanzen wucherten. Um dem entgegenzuwirken, wurde ein Wasserwagen bereitgestellt. Dabei verwendet Rozynek ausschließlich eigenen Rindermist zur Düngung, was ihr die Erlangung eines Biozertifikats ermöglichte und sie im organischen Anbau unterstützt.
Die Ernte und Vermarktung
Die ersten Früchte setzen ab Juli an, und die Ernte erfolgt regulär von Ende August bis in den Oktober. Dabei ist der Zeitpunkt der Ernte entscheidend: Der Fruchtstiel muss gut verholzt sein, die Farbintensität sowie der hohle Klang der Früchte sind wichtige Indikatoren für die Lagerfähigkeit. Kürbisse sollten unverletzt mit einem Stiel von 3-4 cm Länge geerntet werden. Der Verkauf erfolgt direkt an ihrem Grundstück, im Bioladen Taubenhaus in Lindenberg und auf regionalen Märkten. Privatpersonen sind zudem treue Abnehmer ihrer Produkte.
Ein wichtiger Termin für Rozynek ist der Kürbismarkt in Seehausen, der für den 11. Oktober 2025 angesetzt ist. Dort wird sie nicht nur ihre Kürbisse anbieten, sondern auch selbstgemachte Marmelade aus Kürbis und Äpfeln verkaufen, zubereitet nach einem Rezept ihrer Brieffreundin.
Im biologischen Anbau sind weitreichende Kenntnisse über die Pflanzenpflege unerlässlich. Der Nährstoffbedarf für eine optimale Ernte beträgt, je nach Sorte, durchschnittlich 100 kg Stickstoff, 85 kg Phosphor und 225 kg Kalium pro Hektar. Die Herausforderunge durch Schädlinge wie Schnecken und die Gefahr von echtem Mehltau sind ständige Begleiter im Anbauprozess.
Rozyneks Engagement und ihre Erfahrungen sind nicht nur ein Beispiel für die Wiederbelebung traditioneller Anbaumethoden, sondern auch ein Zeichen für die Bedeutung von regionalen Produkten in einer ökologischen Landwirtschaft. Ihre Arbeit trägt zur Vielfalt im Agrarsektor und zur Versorgung der regionalen Märkte mit frischen, biologischen Produkten bei. Für die Zukunft plant sie, weiterhin die Freude am Kürbisanbau zu teilen und ihre Kenntnisse durch nachhaltige Praktiken im Bioanbau zu vertiefen.