Auf den Spuren naiver Künstler: Sonntagsführung im Lindenau-Museum!
Sonntagsführung am 9. November 2025 im Lindenau-Museum: Entdecken Sie naive Künstler aus Altenburg und ihre Werke. Eintritt frei!

Auf den Spuren naiver Künstler: Sonntagsführung im Lindenau-Museum!
Am Sonntag, den 9. November 2025, findet im Lindenau-Museum Altenburg eine spannende Sonntagsführung statt, die sich mit den naiven Künstlerinnen und Künstlern aus Altenburg beschäftigt. Die Veranstaltung wird um 14 Uhr beginnen und von Angelika Forster geleitet, einer ehemaligen Kunstvermittlerin des Museums. Der Eintritt ist frei.
Ein zentraler Fokus der Führung liegt auf den Aquarellen und Autographen von Christian Friedrich Schadewitz (1779–1847), dessen Werke das gesellschaftliche Geschehen in Altenburg des 19. Jahrhunderts dokumentieren. Neben Schadewitz werden auch die „Maler des Heiligen Herzens“ aus dem 20. Jahrhundert in den Blick genommen, zu denen unter anderem Helene Händel, Ernst Ehm, Emil Klinger und Ulrich Pröhl gehören. Diese Künstler begannen oft spät mit ihrer Laufbahn, und ihre Werke zeigen sowohl historische Ereignisse als auch intime Porträts.
Naive Kunst: Eine besondere Form der Kreativität
Der Begriff „Naive Kunst“ bezeichnet künstlerische Arbeiten von Autodidakten, vor allem in der Malerei. Diese Richtung gewann ab dem späten 19. Jahrhundert in Paris an Bedeutung und wurde maßgeblich von Kunsthistorikern wie Wilhelm Uhde bekannt gemacht. Zu den berühmtesten Künstlern der Naiven Kunst zählen Henri Rousseau, Séraphine Louis und Camille Bombois, die alle durch die Ausstellung „Maler des Heiligen Herzens“ von Uhde in den 1920er Jahren ins Rampenlicht gerückt wurden. In Deutschland ist der bedeutende Autodidakt Adalbert Trillhaase hervorzuheben, dessen Werke während der NS-Zeit als entartet galten.
Die Naive Kunst hat in den letzten Jahrzehnten erhebliche Aufmerksamkeit erfahren, wobei Kovačica in Serbien als das Mekka dieser Kunstform gilt. Dort werden auch andere Kunstgegenstände wie bemalte Kürbisse und handgearbeitete Puppen hergestellt. In Deutschland existieren bedeutende Sammlungen in Städten wie Köln und Neuss, die die Vielfalt und den Reichtum dieser Kunstform in den Vordergrund stellen.
Einblick in Lebensgeschichten und Werke
Im Rahmen der Sonntagsführung im Lindenau-Museum geht es nicht nur um Kunstwerke, sondern auch um die Lebensgeschichten der Künstler. Die Auseinandersetzung mit ihrer Biografie und den sozialen Kontexten, in denen sie tätig waren, eröffnet den Teilnehmenden einen tieferen Einblick in die Welt der Naiven Kunst. Während in der Kunstszene zunehmend über Diskriminierung und die Abgrenzung zwischen akademischer und nicht-akademischer Kunst diskutiert wird, ist diese Führung eine Gelegenheit, die Relevanz der Naiven Kunst in der heutigen Zeit zu erkennen.
Zusätzlich dazu zeigen moderne Diskussionen, etwa durch Kunstkritiker wie Jerry Saltz, die Notwendigkeit auf, die Trennung zwischen Outsider Art und institutionalisierter Kunst zu hinterfragen. Dies fördert die Integration nicht-akademischer Kunst in Museen und öffnet neue Perspektiven auf die Bedeutung dieser Werke.
Die Sonntagsführung im Lindenau-Museum bietet somit eine ideale Gelegenheit, in die Welt der Naiven Kunst einzutauchen und sich über die häufig unterschätzten Künstler und deren Werke zu informieren. Besucher sind herzlich eingeladen, mit Angelika Forster auf diese Entdeckungstour zu gehen und die historischen, künstlerischen sowie menschlichen Aspekte der Altenburger Bildermaler zu erkunden.
Für weitere Informationen über die Veranstaltung und Naive Kunst im Allgemeinen verweisen wir auf die Artikel von abg-net.de und die umfassenden Details auf Wikimedia. Auch eine Diskussion über die Schreibweise des Begriffs „naïve“ und dessen historische Kontexte finden Sie auf Stack Exchange.