Leipziger Straßenbahn-Bauer Heiterblick in der Krise: Aufträge weg!

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Die Heiterblick GmbH in Leipzig ist insolvent, kämpft um Aufträge und hält Gespräche für eine Sanierung mit seinen Kunden.

Die Heiterblick GmbH in Leipzig ist insolvent, kämpft um Aufträge und hält Gespräche für eine Sanierung mit seinen Kunden.
Die Heiterblick GmbH in Leipzig ist insolvent, kämpft um Aufträge und hält Gespräche für eine Sanierung mit seinen Kunden.

Leipziger Straßenbahn-Bauer Heiterblick in der Krise: Aufträge weg!

Die Heiterblick GmbH, ein prominenter Straßenbahn-Bauer aus Leipzig, ist in die Insolvenz geraten. Der Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung wurde im April 2025 gestellt. Die Ursachen liegen in den wirtschaftlichen Nachwirkungen der Corona-Krise, die durch Lockdowns, hohe Fehlzeiten und Organisationsschwierigkeiten geprägt war. Zusätzlich haben die gestiegenen Rohstoffpreise, insbesondere bedingt durch den Ukraine-Krieg, die Situation weiter verschärft. Das Unternehmen hat mehrere Aufträge, darunter einen bedeutenden Auftrag der städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau (SVZ) über sechs bis zwölf Straßenbahnen, verloren, da eine Einigung über Lieferzeiten und eine wirtschaftlich tragfähige Lösung ausgeblieben ist.

Die Mitarbeiter der Heiterblick GmbH befinden sich seit mehreren Wochen in Kurzarbeit. Laut Informationen von MDR sind die Löhne für die circa 250 Beschäftigten für drei Monate über die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Viele der betroffenen Mitarbeiter erfuhren von der Insolvenz aus der Presse, was zu zahlreichen Fragen führte.

Fortführung des Geschäftsbetriebs

Obwohl das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten steckt, plant die Heiterblick GmbH, die laufenden Aufträge zur Lieferung neuer Straßenbahnen an die Städte Leipzig, Zwickau und Görlitz planmäßig zu erfüllen. Die Stadtverwaltung Görlitz hat bereits bestätigt, dass acht neue Straßenbahnen geliefert werden sollen, und die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) stehen hinter der Zusage für die Lieferung. Ein vorläufiger Sachwalter wurde eingesetzt, die Geschäftsführung bleibt jedoch im Amt. Volker Heck, der für die Krisenkommunikation verantwortlich ist, zeigt sich optimistisch, dass das Sanierungsverfahren eine Neuordnung des Unternehmens ermöglicht.

Die Gespräche mit einigen Kunden über die Fertigstellung bestehender Aufträge laufen weiterhin, während die Heiterblick GmbH an einem Sanierungskonzept arbeitet. Die IG Metall betont, dass die Auftragsbücher voll sind und sieht positive Zukunftsaussichten. Michael Hecker von der IG Metall drängt darauf, dass Arbeitsplatzabbau nicht das richtige Signal wäre: „Wir müssen um jeden Arbeitsplatz kämpfen“.

Künftige Herausforderungen

Die Situation bleibt angespannt: Ein weiterer Auftrag über neue Niederflur-Straßenbahnen in Görlitz ist gefährdet, da der städtische Verkehrsbetrieb bereits einen Teilnahmewettbewerb eingeleitet hat. Ob und in welchem Umfang Entlassungen notwendig sein werden, bleibt unklar. Die Heiterblick GmbH steht vor einer harten, aber notwendigen Anpassung, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.

Die aktuelle Lage verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Unternehmen in der Verkehrsbranche in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten stehen. Insbesondere die Faktoren Rohstoffpreise und gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen erfordern flexible und innovative Lösungen, um die Mobilität der Zukunft in Deutschland sicherzustellen.