Altersdepression im Verborgenen: Gefahr für unsere älteren Mitbürger!

Altersdepression im Verborgenen: Gefahr für unsere älteren Mitbürger!

Leipzig, Deutschland - In Deutschland nimmt die Altersdepression eine bedeutende Rolle unter den psychischen Erkrankungen im höheren Lebensalter ein. Schätzungen zufolge sind etwa 6 Prozent der 70- bis 79-Jährigen jährlich betroffen. Diese Form der Depression wird jedoch oft nicht offen thematisiert und bleibt häufig unerkannt. Radio Herford berichtet, dass die Symptome einer Altersdepression oft mit körperlichen Beschwerden wie Rückenschmerzen und Schlafstörungen einhergehen und ähnlichen Symptomen wie bei Demenz ähneln können. Diese Verwechslungsgefahr, auch als Pseudodemenz bekannt, kann dazu führen, dass eine echt vorliegende Depression nicht rechtzeitig erkannt wird.

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hebt hervor, dass Depressionen im Alter nicht nur häufig sind, sondern auch gefährliche Folgen haben können. Besonders das Suizidrisiko steigt mit zunehmendem Alter, vor allem bei Männern. Hinweise auf Suizidalität sollten ernst genommen und angesprochen werden. Der Verlauf dieser Krankheiten kann durch rechtzeitige Interventionen, wie Psychotherapie oder medikamentöse Behandlung, entscheidend beeinflusst werden.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose einer Altersdepression erfolgt typischerweise durch Gespräche zwischen Patient und Arzt sowie durch spezielle Tests wie die Geriatrische Depressionsskala (GDS). Leider fragen medizinische Fachkräfte oft nicht aktiv nach psychischen Symptomen wie Hoffnungslosigkeit oder Suizidgedanken, was dazu führt, dass viele Erkrankungen nicht erkannt werden. Deutsche Depressionshilfe erläutert, dass subklinische Depressionen bei älteren Menschen zwei- bis dreimal häufiger auftreten, was die Herausforderungen in der Diagnostik weiter erhöht.

Die Behandlung von Altersdepressionen ist von zentraler Bedeutung, nicht nur um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, sondern auch um das Suizidrisiko zu verringern. Psychotherapie und medikamentöse Therapie sind effektive Behandlungsmethoden, die dabei helfen können. Studien zeigen, dass der Einsatz von Psychotherapie auch bei älteren Erwachsenen wirksam ist, wie Analysen von Pinquart et al. (2007) belegen.

Die Bedeutung dieser Themen wird auch in der Berliner Altersstudie und Studien zu Hochbetagten deutlich, die auf die Notwendigkeit aufgeklärter, altersgerechter Behandlungsansätze hinweisen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Altersdepressionen kann entscheidend zur Verbesserung des Lebensstandards beitragen und das Suizidrisiko signifikant senken.

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OrtLeipzig, Deutschland
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