Krise bei Heiterblick: Alstom stoppt Straßenbahn-Produktion in Görlitz!

Krise bei Heiterblick: Alstom stoppt Straßenbahn-Produktion in Görlitz!

Heiterblick, Deutschland - Inmitten wirtschaftlicher Turbulenzen hat der Leipziger Straßenbahnhersteller Heiterblick eine schwere Krise zu bewältigen. Alstom, ein zentraler Zulieferer für das Unternehmen, hat die Produktion von Wagenkästen eingestellt. Diese Entscheidung ist auf nicht erfüllte zentrale Vertragsbestandteile seitens Heiterblick zurückzuführen. Die dadurch aufgetretenen Schwierigkeiten könnten die bereits angespannte Lage weiter verschärfen, da Heiterblick sich in einem Insolvenzverfahren befindet und die Produktion von neuen Straßenbahnen gefährdet ist.

Die Insolvenz wurde schließlich Anfang Juli 2025 vom Amtsgericht Leipzig eröffnet. Als Gründe werden die Folgen der Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg sowie drastische Preiserhöhungen genannt. Diese Faktoren haben bei Heiterblick, einem spezialisierten Anbieter für individuell konzipierte Stadt- und Straßenbahnen, erheblichen Druck ausgeübt. Das Unternehmen, das vor 100 Jahren gegründet und nach dem Leipziger Stadtteil Heiterblick benannt ist, hat derzeit rund 250 Mitarbeiter.

Aufträge und Zukunftsperspektiven

Heiterblick hat sich erfolgreich um Aufträge für neue Straßenbahnen von den Verkehrsbetrieben in Leipzig, Zwickau und Görlitz beworben. Im Rahmen des Projekts „Sächsische Plattform – Straßenbahn der Zukunft“ war das Unternehmen als Sieger hervorgegangen und plant, zunächst 25 XXL-Bahnen an die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) zu liefern. Es besteht sogar die Option auf bis zu 130 weitere Trams. Trotz des Produktionsstopps erhält Heiterblick Unterstützung durch das sächsische Wirtschaftsministerium, das die Insolvenz als Chance zur Sanierung sieht und das Unternehmen bei der Suche nach neuen Investoren unterstützt.

Ein Sprecher von Heiterblick hat versichert, dass die Produktion und die Arbeiten an den Fahrzeugen weiterhin laufen. Dennoch bleibt die Situation angespannt, da Alstom bisher nur drei Wagenkästen für die erste Straßenbahn geliefert hat. Die ursprünglich für Anfang 2026 geplante Auslieferung der ersten Bahnen scheint nun gefährdet. Ministerpräsident Kretschmer äußerte zuletzt, dass er nicht mehr damit rechne, dass die Straßenbahnen in Görlitz wie vorgesehen von Heiterblick geliefert werden.

Die Staatskanzlei hat jedoch die Aussagen Kretschmers relativiert und betont, dass die Straßenbahn-Beschaffung nicht in Gefahr sei. In der Zwischenzeit führt Heiterblick ein Eigeninsolvenzverfahren durch und hat bereits Kosteneinsparungen sowie Gespräche mit potenziellen Investoren initiiert. Auch Gespräche mit der Arbeitsagentur über mögliche Kurzarbeit laufen.

Die Herausforderungen stellen sich dar

Die Probleme bei der Beschaffung notwendiger Rohstoffe und die stark steigenden Metallpreise belasten das Unternehmen zusätzlich. Die Auflösung im Handelsregister stellt einen formellen Akt im Insolvenzverfahren dar und verdeutlicht die schwierige Lage von Heiterblick. Umso wichtiger wird es sein, dass Heiterblick seine Pläne zur Sanierung und Wiederbelebung umsetzen kann.

Die Situation bei Heiterblick ist ein Beispiel für die zunehmenden Schwierigkeiten, mit denen viele Unternehmen in Sachsen – und darüber hinaus – konfrontiert sind. Die Zukunft des Unternehmens bleibt ungewiss, doch es gibt Bestrebungen, neue Wege zu finden und die Schwierigkeiten zu überwinden. Daher wird die Entwicklung in den kommenden Monaten mit großem Interesse verfolgt werden.

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OrtHeiterblick, Deutschland
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