Streik bei Amazon: Leipziger Beschäftigte fordern faire Arbeitsbedingungen!

Streik bei Amazon: Leipziger Beschäftigte fordern faire Arbeitsbedingungen!

Leipzig, Deutschland - Am 11. Juli 2025 haben Beschäftigte am Amazon-Standort in Leipzig ihre Arbeit niedergelegt, um für bessere Arbeitsbedingungen und die Anerkennung von Tarifverträgen zu kämpfen. Rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligen sich an dem Streik, der während der „Prime Week“ stattfindet, in der Amazon Prime-Abonnenten vergünstigte Artikel erwerben können. Die Streikbewegung umfasst auch weitere Standorte in Bad Hersfeld, Dortmund, Werne, Koblenz und Rheinberg, wo insgesamt etwa 9.000 Beschäftigte betroffen sind. Dieser Ausstand, der am Donnerstag begann und bis Samstagnachmittag dauern soll, ist seit elf Jahren ein wiederkehrendes Phänomen, bei dem sich die Mitarbeiter für Tarifverhandlungen einsetzen, die von Amazon bisher verweigert wurden.

Jens Uhlig, Gewerkschaftssekretär von ver.di, kritisiert das Unternehmen scharf und betont: „Amazon weigert sich, ernsthafte Gespräche über die Arbeitsbedingungen zu führen“. Die Forderungen der Gewerkschaft beinhalten nicht nur die Anerkennung der Flächentarifverträge im Einzel- und Versandhandel, sondern auch gesunde und sichere Arbeitsbedingungen. Ver.di hebt hervor, dass die Realitäten der Arbeitsbedingungen bei Amazon geprägt sind von ständigen Leistungskontrollen, Überwachung durch Apps und Stress aufgrund des erhöhten Bestellvolumens während der Prime Week.

Gesundheitsrisiken und mangelnde Wertschätzung

Der Streik hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesundheitliche Gründe. Die hohe Arbeitsbelastung und der Druck, der durch die gesteigerten Aufträge erzeugt wird, lassen die Beschäftigten zunehmend unter Stress leiden. Amazon wird vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung auf Kosten seiner Mitarbeiter auszubauen, indem es branchenübliche Löhne und angemessene Arbeitsbedingungen verweigert.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft fordert daher nicht nur die Bezahlung nach Tarif, sondern auch ein verbindliches Bekenntnis zur Würdigung der Arbeitsleistung während der besonders arbeitsintensiven Zeiten.

Für die Beschäftigten bei Amazon bedeutet der Streik somit auch einen Akt des Protests gegen eine Arbeitsplatzkultur, die stark von Überwachung und Leistungsdruck geprägt ist. Trotz der Anhebung der Stundenlöhne in den vergangenen Jahren bleiben die Gehälter oft hinter denen von tarifgebundenen Unternehmen zurück. Die Gewerkschaft hofft, durch den aktuellen Streik vermehrt Aufmerksamkeit auf diese Missstände zu lenken, insbesondere da Amazon in dieser Zeit keine merklichen Auswirkungen auf seine Geschäftsabläufe erwartet.

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OrtLeipzig, Deutschland
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