Gewalt am Hauptbahnhof Leipzig: Polizei zieht düstere Bilanz 2024
Leipzigs Hauptbahnhof: Hohe Kriminalitätsraten, zahlreiche Polizeikontrollen und Vorfälle im Jahr 2024 beleuchten die Situation.

Gewalt am Hauptbahnhof Leipzig: Polizei zieht düstere Bilanz 2024
Der Leipziger Hauptbahnhof steht aufgrund seiner hohen Kriminalitätsrate im Fokus von Polizei und Sicherheitsbehörden. Laut MDR wurden im Jahr 2022 insgesamt rund 4.600 Kontrollen der Bundes- und Landespolizei durchgeführt. Bei diesen Maßnahmen wurden etwa 2.400 Personen durchsucht und rund 250 Platzverweise erteilt. Der Bahnhof gilt als der gefährlichste in Sachsen, was sich auch in der Zahl der erfassten Delikte widerspiegelt – hauptsächlich Eigentums- und Drogenkriminalität.
Im Jahr 2024 kamen weitere alarmierende Zahlen ans Licht: Es wurden insgesamt 4.400 Gewaltdelikte im Bereich des Hauptbahnhofs registriert. Die „Gemeinsame Einsatzgruppe Bahnhof-Zentrum“, die aus 24 Beamten beider Polizeiarten besteht, bearbeitete etwa 100 dieser Straftaten. Besonders auffällig waren die 570 Fälle von Drogenkriminalität und 2.000 Eigentumsdelikte, darunter Raub und Diebstahl.
Kriminalitätsschwerpunkt und Sicherheitsmaßnahmen
Der Hauptbahnhof und sein Umfeld sind als Hotspots für Straßen- und Gewaltkriminalität bekannt, wie auch Tag24 berichtet. Im Jahr 2024 registrierte die Polizeidirektion außerhalb des Bahnhofs über 3.400 Gewaltdelikte. Die Einsatzgruppe, die seit 25 Jahren aktiv ist, stellte zudem rund 1,8 Kilogramm Drogen sicher.
Die Polizei plant auch in Zukunft verstärkte Kontrollen und Schwerpunkteinsätze. Neben Platzverweisen und Durchsuchungen ist der Fokus auf Gewaltkriminalität gerichtet. Häufig werden bei Übergriffen im Bahnhofsbereich gefährliche Gegenstände, wie Messer und Pfefferspray, verwendet.
Aktuelle Vorfälle und Ermittlungen
Die Sicherheitslage wird zusätzlich durch einen aktuellen Vorfall belastet, bei dem ein verdächtiges weißes Pulver in einem Umschlag am Donnerstag im Hauptbahnhof entdeckt wurde. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, während die Feuerwehr das Pulver als ungefährlich einstufte und eine Laboruntersuchung anordnet. Die Westhalle des Bahnhofs wurde während der Vorfälle vorsorglich abgesperrt, und die Auswertung von Überwachungskamerabildern ist im Gange.
Die Maßnahmen und die Erhöhung der Polizeipräsenz zeigen, wie ernst die Lage am Hauptbahnhof Leipzig genommen wird. Die Anstrengungen sollen nicht nur kurzfristige Sicherheit bieten, sondern auch langfristig das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen und die Kriminalität im Bahnhofsumfeld eindämmen.
 
            