Wasserknappheit bedroht Baden-Württemberg: Masterplan soll retten!
Wasserknappheit bedroht Baden-Württemberg: Masterplan soll retten!
Thekla, Deutschland - In Baden-Württemberg steigt die Besorgnis über die zunehmende Wasserknappheit. Ministerpräsident Winfried Kretschmann äußerte sich nach der Sitzung des Ministerrats, um auf die gravierenden Auswirkungen der Erderhitzung auf Mensch und Natur sowie die Wasserversorgung hinzuweisen. Die Grundwasserbestände und Flusspegel sind nach einer langen Trockenperiode stark gesunken. Aktuell ist die Wasserentnahme nicht überall gestattet, und ein weiteres Verschärfen der Wasserknappheit in der Zukunft ist zu erwarten.
Auf diese besorgniserregende Entwicklung reagiert die Landesregierung mit der Einführung des Masterplans Wasserversorgung. Dieses bundesweit einmalige Projekt zielt darauf ab, vorausschauend und planvoll auf die Wasserknappheit zu reagieren und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen. Umweltministerin Thekla Walker betont, dass Wassermangel nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Freiheit bedrohe. Sie verweist auf die Maßnahmen in Frankreich, wo Neubauten und landwirtschaftliche Tätigkeiten eingeschränkt werden, um mit der Knappheit umzugehen.
Masterplan und Maßnahmen
Der Masterplan Wasserversorgung ist auf die Analyse der Wasserversorgungsinfrastruktur in 1.101 Kommunen ausgerichtet. Diese umfangreiche Analyse wird in fünf Chargen bis 2026 durchgeführt. Der aktuelle Bedarf zeigt, dass in etwa 3 % der Versorgungsgebiete ein rechnerisches Defizit besteht beim mittleren Wasserverbrauch. Für das Jahr 2050 wird eine Prognose von 12 % erwartet. Rund die Hälfte der Kommunen wird während Trockenperioden Engpässe bei den Spitzenbedarfen erleben.
Erste Maßnahmen wurden bereits ergriffen, um die Bevölkerung zu einem sparsamen Umgang mit Wasser aufzurufen und Trinkwasserversorgungen aufgrund der niedrigen Grundwasserstände umzuschalten. Das Ziel des Masterplans ist die Erschließung neuer Wasserquellen, um zukünftigen Wassermangel zu vermeiden. Hierzu wird ein Klimacheck der lokalen Wasserversorgung durchgeführt, um die Kommunen bestmöglich zu unterstützen.
Handlungsempfehlungen und Unterstützung
Die Handlungsempfehlungen des Masterplans umfassen sowohl die Erschließung neuer Wasserressourcen als auch die Optimierung technischer Anlagen und die Anpassung von Wasser- und Bezugsrechten. Um die Kommunen und Wasserversorger in dieser Situation zu unterstützen, erhöht das Land die Fördermittel für die Wasserversorgung im Staatshaushaltsplan 2025/2026 auf knapp 64 Millionen Euro für 2025 und fast 88 Millionen Euro für 2026, im Vergleich zu lediglich 13 Millionen Euro im Jahr 2016.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Plans ist die Einführung einer landesweiten Strategie für ein urbanes Wasserressourcenmanagement, die auch die Entwicklung von sogenannten Schwammstädten unterstützt. In der Strategie sind zwölf Aktivitäten zur Umsetzung vorgesehen, die nach ihrer Veröffentlichung auf Umsetzbarkeit geprüft werden sollen. Zusätzlich wird eine Wassermengenbilanz bis 2050 erstellt, um fundierte Prognosen über den zukünftigen Trinkwasserbedarf insbesondere während Hitzeperioden zu ermöglichen.
Die Erhebung von Quellenschüttungen und Grundwasserständen sowie die Berücksichtigung der großen Wasserentnahmen von Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft sind ebenfalls Teil der umfassenden Planung, um die Wasserversorgung auf eine solide Basis zu stellen. Für die Kommunen wird somit eine tragfähige Grundlage gelegt, um sowohl aktuellen als auch zukünftigen Herausforderungen standzuhalten.
Mehr Details zu diesem Thema finden Sie in den Berichten von stm.baden-wuerttemberg.de und um.baden-wuerttemberg.de.
Details | |
---|---|
Ort | Thekla, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)