
Die Fusion der Programmdirektionen des MDR: Ein wichtiger Schritt in der Medienlandschaft
07.02.2025 – 15:01
Mitteldeutsche Zeitung
Halle – Mit der Ankündigung zur Fusion der Programmdirektionen von Halle und Leipzig will der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) nicht nur die strukturelle Effizienz steigern, sondern auch auf die sich verändernden Anforderungen der Medienwelt reagieren. Diese Entscheidung, die zum 1. März in Kraft treten soll, reduziert die Zahl der Direktoren von acht auf sieben und zielt auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Hörfunk und Fernsehen ab.
Die Verantwortung für die neue Einheit wird Jana Brandt übertragen, die bereits kommissarisch die Programmdirektion Leipzig leitet. Brandt, die seit 1999 für den MDR tätig ist und eine Ausbildung im Fernsehen der DDR genossen hat, bringt wertvolle Erfahrungen mit, die in Zeiten des Wandels von großer Bedeutung sind. Die Unterstützung ihres Vorgesetzten, MDR-Chef Ludwig, und die Zustimmung einiger Rundfunkratsmitglieder, darunter Guido Kosmehl von der FDP, deuten darauf hin, dass diese Entscheidung breite Akzeptanz findet.
Die Motivation hinter dieser Fusion ist klar: Die Schaffung crossmedialer Strukturen soll nicht nur für kürzere Entscheidungswege und die Vermeidung von Doppelstrukturen sorgen, sondern auch finanzielle Einsparungen ermöglichen. In einer Zeit, in der Medienunternehmen mit Herausforderungen wie digitalem Wandel und veränderten Zuschauergewohnheiten kämpfen, ist diese strategische Neuausrichtung entscheidend.
Allerdings bleibt die Entscheidung nicht ohne Widerstand. Einige Mitarbeiter des MDR äußern Bedenken über die interne Besetzung der Stelle ohne Ausschreibung. Die Furcht vor einer möglichen Beeinträchtigung der Transparenz und Chancengleichheit in der Personalpolitik ist spürbar. Brandt selbst plant laut interner Informationen, nach ihrer dreijährigen Amtszeit in den Vorruhestand zu gehen. Dies könnte die Diskussion über zukünftige Führungspositionen im MDR weiter anheizen.
In Anbetracht der Entwicklungen in der Medienlandschaft, sowohl auf regionaler als auch auf nationaler Ebene, ist dieser Schritt des MDR ein bedeutendes Beispiel für einen sich anpassenden Rundfunk. Die Fähigkeit, sich strukturell zu verändern und gleichzeitig die Talente innerhalb des Unternehmens zu nutzen, könnte als Modell für andere Rundfunkanstalten dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
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