Neckarwestheim 2: Der lange Weg zum Abriss des letzten AKW in Deutschland!
Umweltministerin Thekla Walker besucht den Rückbau des letzten Atomkraftwerks Neckarwestheim 2. Sicherheitskontrollen und Entsorgungsprozesse stehen im Fokus.

Neckarwestheim 2: Der lange Weg zum Abriss des letzten AKW in Deutschland!
Am 17. September 2025 besuchten der Chef der EnBW Kernkraft, Jörg Michels, und die Umweltministerin von Baden-Württemberg, Thekla Walker, das Kernkraftwerk Neckarwestheim 2, das zuletzt im April 2023 stillgelegt wurde. Bei ihrem Rundgang trugen beide Schutzkleidung, um die verschiedenen Etappen des Rückbaus zu besichtigen, der bereits begonnen hat. Neckarwestheim 2 war das letzte Atomkraftwerk in Deutschland, das den Betrieb eingestellt hat, und die Stromerzeugung vor Ort ist nicht mehr möglich, wie der Staatsanzeiger berichtet.
Im Abklingbecken des Kraftwerks sind derzeit 560 Brennelemente gelagert, die voraussichtlich drei bis fünf Jahre dort bleiben werden. Die ersten 105 Brennelemente sollen im Spätherbst aus dem Becken entfernt und in spezielle Castor-Behälter verpackt werden. Diese werden anschließend durch eine Schleuse ins Zwischenlager gebracht. Dieses Zwischenlager wird vom Bund betrieben und regelmäßig überprüft, um die Sicherheit der gelagerten Castoren zu gewährleisten.
Rückbauprozess und Sicherheitsvorkehrungen
Die Abbauarbeiten angefangen mit dem Rückbau von innen nach außen. Bislang sind bereits viele Teile abgebaut worden. Insgesamt fallen bei diesem Rückbau mehr als 1,1 Millionen Tonnen Wertstoffe und Reststoffe an, von denen 97 bis 98 Prozent als Wertstoffe eingestuft werden. Unter 1 Prozent des Abfalls ist radioaktiv; schwach- und mittelradioaktiver Abfall wird im Zwischenlager aufbewahrt, während hochradioaktiver Abfall ebenfalls in Castor-Behältern verwahrt wird.
Der Zugang zum Reaktorgebäude erfordert mehrere Sicherheitskontrollen sowie Umkleidungen. Die Warte der Kernreaktoren ist rund um die Uhr besetzt, um eventuelle Probleme zeitnah zu überwachen. EnBW hat die Verantwortung für den Rückbau ihrer fünf Kernkraftwerksreaktoren in Baden-Württemberg übernommen. Dazu zählen auch die Anlagen in Obrigheim, Philippsburg 1 und 2 sowie Neckarwestheim 1.
Langfristige Perspektiven
Der Rückbau des Kernkraftwerks Neckarwestheim soll voraussichtlich bis Ende der 2030er-Jahre abgeschlossen sein. Der Rückbau von Obrigheim, bereits 2008 begonnen, soll in den frühen 2030er-Jahren vollendet sein. Michels machte deutlich, dass eine Wiederinbetriebnahme der Anlagen nicht mehr möglich ist. Die Umweltministerin, Walker, forderte in diesem Zusammenhang beschleunigte Prozesse zur Endlagerung der Abfälle, was im Hinblick auf die langfristige Sicherheit der Bevölkerung von hoher Bedeutung ist.
Das Kernkraftwerk Neckarwestheim war zu seinen aktiven Zeiten ein bedeutender Energielieferant und produzierte insgesamt über 576 Milliarden Kilowattstunden Strom. Block I war von 1976 bis 2011 und Block II von 1989 bis 2023 in Betrieb. Beide Blöcke befinden sich nun im Rückbau. Nach dem Abschluss der Abbauarbeiten werden sie von der atomrechtlichen Überwachung entlassen und als konventionelle Industrieanlagen betrachtet, was Entscheidungen über die zukünftige Nutzung des Geländes ermöglichen wird, wie die EnBW erläutert.