Mannheim setzt Maßstäbe: EU-Kommissarin lobt klimaneutrales Klärwerk!

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EU-Kommissarin Jessica Roswall und Umweltministerin Thekla Walker besuchten Mannheims neues Klärwerk zur klimaneutralen Abwassertechnik.

EU-Kommissarin Jessica Roswall und Umweltministerin Thekla Walker besuchten Mannheims neues Klärwerk zur klimaneutralen Abwassertechnik.
EU-Kommissarin Jessica Roswall und Umweltministerin Thekla Walker besuchten Mannheims neues Klärwerk zur klimaneutralen Abwassertechnik.

Mannheim setzt Maßstäbe: EU-Kommissarin lobt klimaneutrales Klärwerk!

Im Rahmen ihres Besuchs in Mannheim am 6. Oktober 2025 hat die EU-Kommissarin für Umwelt, Jessica Roswall, zusammen mit der baden-württembergischen Umweltministerin Thekla Walker und der ersten Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell, das innovative Klärwerk nördlich von Sandhofen besucht. Ziel des Besuchs war die Besichtigung des fortschrittlichen Konzepts zur klimaneutralen Abwassertechnik sowie der dort im Einsatz befindlichen Technologien zur Abwasseraufbereitung.

Ein Highlight des Klärwerks ist die kürzlich eingerichtete Power-to-Methanol-Demonstrationsanlage. Diese neuartige Technologie ermöglicht die Herstellung von klimaneutralem Schiffstreibstoff aus Klärgas kombiniert mit Wasserstoff. Projekte wie dieses spielen eine entscheidende Rolle für die Transformation industrieller Nebenprodukte in nachhaltige Energieträger und könnten weitreichende Auswirkungen auf die Schifffahrtsindustrie haben, die aktuell etwa drei Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verursacht, wie die International Maritime Organisation berichtet.

Innovative Technologien zur Abwasserreinigung

Das Mannheimer Klärwerk demonstriert außerdem die weltweit erste großtechnische Umsetzung einer vierten Reinigungsstufe, die mit Pulveraktivkohle arbeitet. Diese zusätzliche Stufe ergänzt die bisherigen mechanischen, biologischen und chemischen Prozesse, die täglich etwa 81.000 Kubikmeter Abwasser reinigen. Mit der vierten Reinigungsstufe wird eine signifikante Verbesserung der Wasserqualität erreicht, da sie Spurenstoffe wie Medikamentenreste, Pestizide und Mikroplastik effektiv entfernt.

Die EU plant bis Mitte 2027 eine gesetzliche Vorschrift, die die Einführung dieser innovativen Technologie in den meisten Kläranlagen Europas vorschreiben wird. Die Mannheimer Anlage gilt hierbei nicht nur als Vorreiter, sondern auch als Modell für andere Kommunen, die ähnliche Fortschritte in der Abwasseraufbereitung anstreben.

Ein Modell für die Zukunft

Die Kläranlage „Mannheim 001“, die auf einem Patent des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) basiert, zeigt, wie Forschung und Unternehmertum harmonisch zusammenarbeiten können, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Diese Anlage wurde am 24. März 2025 mit der Unterstützung eines Konsortiums, das neben dem KIT auch mehrere andere Institute und Unternehmen umfasst, eingeweiht. Bürgermeister Christian Specht bezeichnete die Anlage als Beispiel dafür, wie Klimaschutz mit industriellem Wachstum verbunden werden kann.

Dr. Volker Wissing, der Bundesminister für Digitales und Verkehr, betonte bei der Eröffnung die grundlegende Rolle klimaneutraler Kraftstoffe für die Zukunft der maritimen Schifffahrt. Mit dem Verfahren zur Umwandlung von biogasbasiertem Abwasser in Methanol eröffnen sich neue Potenziale für die nachhaltige Energieproduktion in Deutschland. Es wird geschätzt, dass die deutschen Kläranlagen jährlich mehrere Millionen Tonnen nachhaltiges Methanol erzeugen könnten, was die Bemühungen um eine sauberere Umwelt weiter voranbringen würde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Mannheimer Klärwerk mit seinen innovativen Technologien einen entscheidenden Schritt in Richtung einer ökologisch und nachhaltig gestalteten Zukunft macht. Es zeigt nicht nur das Potenzial der Abwasseraufbereitung, sondern auch die Möglichkeiten, die nachhaltige Energieträger für die Industrie eröffnen.