Polizei umzingelt Chemie-Fans: Stundenlange Maßnahmen beim Derby!
Am 19.10.2025 umzingelten Polizeikräfte Chemie-Fans in Stötteritz vor dem Leipziger Derby. Rechtshilfekollektiv kritisiert Maßnahmen.

Polizei umzingelt Chemie-Fans: Stundenlange Maßnahmen beim Derby!
Am 19. Oktober 2025 wurde das Leipziger Derby zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und der BSG Chemie Leipzig in Probstheida ausgetragen. Die Partie trug nicht nur sportliche, sondern auch sicherheitstechnische Brisanz. Laut Faszination Fankurve wurden etwa 250 Chemie-Fans vor dem Spiel von der Polizei einer Identitätsfeststellung und Durchsuchung unterzogen. Dies geschah, als die Anhänger über den S-Bahnhof Stötteritz anreisten und von den Beamten umzingelt wurden.
Die Polizei charakterisierte das Auftreten der Fans als „martialisch“ und stufte eine Gefahrenlage ein. Teilweise waren die Fans vermummt, was in Medienberichten als „teilweise vermummt“ zitiert wurde. Das Rechtshilfekollektiv Chemie Leipzig äußerte scharfe Kritik an diesen Maßnahmen und bezeichnete den eingesetzten Gefahrenbegriff als „schwammig“. Des Weiteren stellte das Kollektiv fest, dass in den durchgeführten Maßnahmen keine Verstöße gegen die geltenden Sicherheitsverordnungen vorlagen, da die betroffenen Regelungen nicht in Kraft waren.
Polizeieinsatz und Reaktionen
Die Aussetzungsmaßnahmen der Polizei sorgten auch für erhebliche Unannehmlichkeiten. Einige der betroffenen Fans mussten während der polizeilichen Kontrollen in die Vorgärten von Anwohnern urinieren. Die Polizei hatte ursprünglich versichert, die Maßnahmen rechtzeitig zum Anpfiff abzuschließen, was jedoch nicht eingehalten wurde. Nach Abschluss der Identitätsfeststellungen konnten die Fans schließlich zu ihrem Treffpunkt gelangen und dann zum Stadion, wo sie zur Halbzeit in den Gästeblock eintraten. Nach dem Spiel warteten Hunderte Chemie-Fans auf eine weitere Feststellung ihrer Identität, die mehrere Stunden in Anspruch nahm. Dies führte zu anhaltender Kritik von Seiten der Fans und des Rechtshilfekollektivs.
Diese Vorfälle lassen sich im Kontext der allgemeinen Sicherheitslage und der von der Polizei ausgeführten Maßnahmen sehen, die auch beim Sachsenpokal-Derby am 12. Oktober 2025 prägnant waren. Laut Blaulicht Ticker war bereits vor dieser Partie mit einer erhöhten Polizeipräsenz zu rechnen. So führte die Polizeidirektion Leipzig einen umfassenden Einsatz durch, unterstützt von sächsischer Bereitschaftspolizei und Polizeihubschrauber, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz wurde zudem durch moderne Technologien ergänzt, etwa durch einen Sensocopter zur Überwachung des Stadionbereichs.
Das wiederholte Aufeinandertreffen zwischen diesen beiden traditionsreichen Vereinen zeigt nicht nur die sportliche Rivalität, sondern auch die Herausforderungen in der Sicherheitsarchitektur bei Großveranstaltungen im Fußball. Die Ereignisse rund um die Derbys in Leipzig werfen Fragen zur Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Maßnahmen auf, die weiterhin sowohl von den Fans als auch von Sicherheitsbehörden intensiv diskutiert werden dürften.