Leipzigs Parkbogen Ost: Grünes Freizeitparadies für alle!
Der Parkbogen Ost in Leipzig, einst eine Bahntrasse, wird bis 2024 in ein grünes Aktivband für Fußgänger und Radfahrer umgestaltet.

Leipzigs Parkbogen Ost: Grünes Freizeitparadies für alle!
Die Idee zum Parkbogen Ost entstand 2011 aus der Bürgergesellschaft heraus und verfolgt das Ziel, eine grüne Oase in Leipzig zu schaffen. Der Parkbogen wird auf einer ehemaligen Bahntrasse verlaufen und soll als Fuß- und Radweg dienen, nachdem ein Teil des östlichen Bahnbogens durch den Bau des City-Tunnels und Anpassungen des Regionalverkehrs stillgelegt wurde. Bürger sahen hierin die Möglichkeit, die stillgelegte Trasse umzuwidmen und so das Interesse am Leipziger Osten zu steigern sowie die Wohnumfeldqualität zu verbessern, wie MDR berichtet.
Im Jahr 2013 wurde das Projekt offiziell vom Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung der Stadt Leipzig aufgenommen. Während Bürgerwerkstätten im April und Juni 2015, unter dem Titel „Parkbogen Ost – von Bahnflächen zum grünen Aktivband“, wurden erste Pläne vorgestellt. Der Parkbogen erstreckt sich über rund fünf Kilometer vom Grassi-Museum bis zum Hauptbahnhof. Ein Highlight des Projekts wird das Teilstück der stillgelegten S-Bahntrasse sowie das beeindruckende Bahnviadukt in Sellerhausen sein.
Das Konzept des grünen Aktivbands
Als zentrales Element verbindet der Parkbogen Ost die Ortsteile Reudnitz, Anger-Crottendorf, Stötteritz, Sellerhausen, Schönefeld und Zentrum-Ost. Besonders hervorzuheben ist der Höhenradweg über das 250 Meter lange Viadukt, der den Besuchern eine außergewöhnliche Aussicht bieten wird. Das Projekt orientiert sich am Vorbild des High Line Parks in New York, welcher von 2006 bis 2014 umgebaut wurde. Die Planung und Umsetzung des ersten Abschnitts, des Sellerhäuser Bogens, wurde im Jahr 2017 durch einen Architekturwettbewerb in Gang gesetzt, wobei das Berliner Büro SINAI mit dem besten Entwurf ausgezeichnet wurde, so berichtet Ökoloewe.
Die Gesamtkosten für das Projekt werden auf etwa 41 Millionen Euro geschätzt, wobei das Bundesbauministerium 3,3 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Für den Sellerhäuser Bogen wird mit Umbaukosten zwischen 12 und 16 Millionen Euro gerechnet. Die aktuelle Untersuchung des Bauzustands der Brücken und des Viadukts wirft jedoch die Frage auf, ob teilweise oder vollständige Erneuerungen notwendig werden.
Zukünftige Entwicklungen
Der Baubeschluss für den Ostabschnitt wurde bereits in der April-Sitzung 2022 durch den Stadtrat erteilt, die Bauzeit beträgt von 2021 bis 2024. Insgesamt wird eine Summe von 11,2 Millionen Euro investiert, davon kommen 6,3 Millionen Euro aus Fördermitteln. Weitere geplante Maßnahmen beinhalten eine attraktive Begrünung, die Aufweitung der Wegeführung und die Umnutzung ehemaliger Bahnsteige, um neue Aufenthaltsqualitäten und Ruheorte zu schaffen. Mit barrierefreien Rampen und Treppenanlagen wird eine Anbindung an angrenzende Quartiere gewährleistet, um den Parkbogen auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugänglich zu machen.
Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Projektes ist die Verbesserung der Anbindung an das übrige Verkehrsnetz. Zu diesem Zweck wird der Radweg im Lene-Voigt-Park verbreitert oder separiert. Für die sogenannte “Nordspange”, die vom Bahnhof Sellerhausen bis zum Hauptbahnhof führen soll, stehen im Masterplan zwei Varianten zur Entscheidung, die in Zukunft festgelegt werden sollen. Die Verlagerung des Radverkehrs auf den Parkbogen Ost könnte zudem dazu beitragen, den Straßenverkehr im Osten Leipzigs zu entlasten und eine wichtige Lücke im Radverkehrsnetz zu schließen.