Umweltbedenken stoppen Windkraft-Pläne am Lammerskopf bei Heidelberg!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Lammerskopf bei Heidelberg ist kein Vorranggebiet für Windkraft. Umweltschutz hat Vorrang, doch Pläne zur Energiegewinnung bleiben.

Lammerskopf bei Heidelberg ist kein Vorranggebiet für Windkraft. Umweltschutz hat Vorrang, doch Pläne zur Energiegewinnung bleiben.
Lammerskopf bei Heidelberg ist kein Vorranggebiet für Windkraft. Umweltschutz hat Vorrang, doch Pläne zur Energiegewinnung bleiben.

Umweltbedenken stoppen Windkraft-Pläne am Lammerskopf bei Heidelberg!

Der Regionalverband Rhein-Neckar lautet seine Empfehlung, das Gebiet Lammerskopf bei Heidelberg nicht als Vorranggebiet für Windenergie zu klassifizieren. Diese Entscheidung beruht auf umfassenden Umweltbedenken, insbesondere der Sorge um die mögliche Schädigung der dort ansässigen Natur, darunter verschiedene Pflanzenarten sowie Vogel- und Fledermauspopulationen. Die Empfehlung des Regionalverbands folgte Bedenken, die von der Oberen Naturschutzbehörde geäußert wurden, und markiert das Ende einer über zwei Jahre andauernden Prüfung.

Das Votum des Planungsausschusses muss nun am 12. Dezember von der Verbandsversammlung bestätigt werden. Umweltschutzverbände wie der BUND und der NABU haben die Empfehlung bereits begrüßt. In einer Kartenvisualisierung, erstellt von Forst BW, sind die Windmessungen auf dem Lammerskopf dokumentiert.

Windkraft und gesetzliche Vorgaben

Obwohl der Regionalverband eine Empfehlung ausgesprochen hat, ist die Stadt Heidelberg nicht rechtlich an diese Entscheidung gebunden. Die Beschlüsse gelten nur als „Angebotsplanung“ und Kommunen haben die Möglichkeit, Sondergebiete für Windenergie innerhalb ihrer Flächennutzungspläne zu schaffen. Der Lammerskopf, der sich auf den Gemarkungen von Schönau und Heidelberg erstreckt, gehört größtenteils dem Land Baden-Württemberg.

Im Kontext der Energiewende plant die Landesregierung, den Bau von Windkraftanlagen voranzutreiben. Dies geschieht im Rahmen des Wind-an-Land-Gesetzes, das am 1. Februar 2023 in Kraft trat. Dieses Gesetz verpflichtet Baden-Württemberg dazu, 1,8% der Landesfläche für Windräder bereitzustellen. Bei Nichterfüllung dieser Vorgaben wird das Planungsrecht für Windanlagen aktiviert.

Der Oberbürgermeister von Heidelberg, Eckart Würzner, hat auch betont, dass die Planung für Windkraftanlagen auf dem Lammerskopf bereits weit fortgeschritten ist. Eine Projektgemeinschaft, die aus Stadtwerken Heidelberg, der Energiegenossenschaft Starkenburg, der Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau, der Heidelberger Energiegenossenschaft sowie Trianel Wind und Solar besteht, erhielt im Oktober 2023 den Zuschlag von Forst BW zur Pacht und Entwicklung des Projekts. Die Windräder, die dort gebaut werden könnten, sind in der Lage, bis zum Ende des Jahrzehnts bis zu 50.000 Haushalte in Heidelberg mit Strom zu versorgen.

Nationale Ziele und Herausforderungen

Die Bedeutung der Windkraft erstreckt sich über die Landesgrenzen von Baden-Württemberg hinaus. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz spielt Windenergie eine zentrale Rolle in der Klimaschutzstrategie der Bundesregierung. Bis 2032 sollen 2% der bundesdeutschen Landesfläche für Windenergie ausgewiesen werden. Derzeit sind lediglich 0,8% der Fläche für Windkraftanlagen festgelegt, wobei faktisch nur 0,5% genutzt werden.

Um den Ausbau zu forcieren, wurden gesetzliche Flächenziele definiert: Bis 2027 sollen 1,4% und bis 2032 die angestrebten 2% erreicht werden. Eine Reform des Bau- und Naturschutzrechts soll die Installation von Windrädern erleichtern. Kritiker, wie der Bundesverband Windenergie, haben jedoch die Staffelung der Ausbauziele sowie die kurze Frist für Stellungnahmen als problematisch angeprangert.

Mit der neuen gesetzlichen Grundlage und dem verstärkten Fokus auf den Ausbau erneuerbarer Energien stehen Städte und Regionen vor der Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen dem notwendigen Klimaschutz und dem Naturschutz zu finden. Der aktuelle Fall um Lammerskopf wird daher genau beobachtet werden.

Mehr Informationen zum Thema Naturschutz und Windenergie finden Sie auf der Seite des Bundesumweltministeriums.