Weidenhofsiedlung unter Druck: Stadt hat kein Geld für Sanierung!

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Stadtrat debattiert Finanzierungsprobleme der Weidenhofsiedlung in Mockau-Süd: Sanierung notwendig, aber kein Budget vorhanden.

Stadtrat debattiert Finanzierungsprobleme der Weidenhofsiedlung in Mockau-Süd: Sanierung notwendig, aber kein Budget vorhanden.
Stadtrat debattiert Finanzierungsprobleme der Weidenhofsiedlung in Mockau-Süd: Sanierung notwendig, aber kein Budget vorhanden.

Weidenhofsiedlung unter Druck: Stadt hat kein Geld für Sanierung!

Am 3. November 2025 tagte der Stadtrat von Leipzig und debattierte über die Weidenhofsiedlung in Mockau, ein Baudenkmal von europäischer Bedeutung. Der Baubürgermeister Thomas Dienberg hob die Wichtigkeit der Siedlung hervor, die zwischen 1919 und 1924 errichtet wurde und mehr als 230 Wohneinheiten umfasst, die als „kleines Rundmeilerdorf“ konzipiert sind. Die Wasser- und Abwasserleitungen der Siedlung müssen nach 100 Jahren dringend erneuert werden, was die Stadt vor große Herausforderungen stellt.

Die Kommunalen Wasserwerke Leipzig sind für die Erneuerung des Wassersystems verantwortlich. Diese geplante Erneuerung kommt jedoch mit unerwartet hohen finanziellen Belastungen für die Bewohner. Die Stadträte André Möllmer und Stefan Artmann von der CDU forderten, dass die Stadt Unterstützung leisten müsse. Im Frühjahr wurde bereits deutlich, dass für das Vorhaben keine finanziellen Spielräume vorhanden waren.

Finanzielle Hürden und politische Entscheidungen

Der Antrag zur Erneuerung der öffentlichen Flächen wurde in der Ratsversammlung am 29. Oktober behandelt, jedoch sind die benötigten 100.000 Euro für die Umsetzung nicht verfügbar. Die Stadt hat Schwierigkeiten, auch kleinere finanzielle Entscheidungen zu treffen, was die Situation weiter kompliziert. Die Herausforderung, den bestehenden Wohnstandards gerecht zu werden, erfordert enorme Eingriffe in die Infrastruktur. Beratungsarchitekten sind nötig, um die Eigentümer bei der Planung und Umsetzung zu unterstützen, doch deren Kosten belaufen sich ebenfalls auf besagte 100.000 Euro, die aktuell nicht zur Verfügung stehen.

Eine Stellungnahme der Wasserwerke zu diesem Antrag wurde von Oberbürgermeister Burkhard Jung zurückgewiesen. Währenddessen wurde in der Stadtratssitzung beschlossen, den Antrag von Tobias Peter (Grüne) zur Verschiebung des Themas um vier Wochen anzunehmen. Diese Entscheidung wurde mit einer Mehrheit von 35 zu 26 Stadträten getroffen, was die anhaltende Unsicherheit über die Sanierung der Weidenhofsiedlung verdeutlicht.

Wasserstadt Leipzig – eine Vision mit Potenzial

Im Rahmen der Diskussion um die Weidenhofsiedlung gewinnt auch das Konzept der „Wasserstadt Leipzig“ an Bedeutung. Dieses zielt auf die Verbesserung der Lebensqualität in den Stadtteilen Grünau, Plagwitz und Lindenau durch neue Gewässerverbindungen, wie die zwischen dem Karl-Heine-Kanal und dem Lindenauer Hafen. Diese Entwicklungen eröffnen neue Chancen für Brachen und schaffen neue Wohn- und Gewerbeflächen am Lindenauer Hafen, wo eine geplante Marina als technische Alternative zum Kulturhafen vorgesehen ist. Die große Akzeptanz dieser Vision in der Bevölkerung und Wirtschaft zeigt sich auch in öffentlichen Veranstaltungen wie dem Leipziger Wasserfest, die darauf abzielen, die Bekanntheit zu fördern und das wirtschaftliche sowie touristische Potenzial der Stadt zu entfalten.

Die Bemühungen um die Sanierung der Weidenhofsiedlung zeigen, wie eng Infrastrukturen, Bauprojekte und städtische Entwicklung miteinander verwoben sind. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu klären, ob Leipzig auf dem Weg zu einer nachhaltigen und lebenswerten Wasserstadt weiter vorankommt.

Mehr Informationen über die verschiedenen Projekte im Zusammenhang mit der Vision „Wasserstadt Leipzig“ finden Sie auf der Webseite von Wasserstadt Leipzig.