Lieferstopp bei Heiterblick: Görlitz bangt um neue Straßenbahnen!

Lieferstopp bei Heiterblick: Görlitz bangt um neue Straßenbahnen!

Görlitz, Deutschland - Das Alstom-Werk in Görlitz hat angekündigt, keine weiteren Wagenkästen an den insolventen Straßenbahnhersteller Heiterblick in Leipzig zu liefern. Diese Entscheidung wurde von einem Unternehmenssprecher gegenüber MDR SACHSEN bestätigt und ist Teil des laufenden Insolvenzverfahrens des Unternehmens. Alstom führte an, dass zentrale Vertragsbestandteile nicht erfüllt worden seien, ohne jedoch detaillierte Gründe zu nennen. Heiterblick selbst betont, dass man sich an die Vorgaben des Insolvenzrechts halte.

Der Lieferstopp stellt einen erheblichen Rückschlag für Heiterblick dar, das dringend Wagenkästen für einen Großauftrag der Leipziger Verkehrsbetriebe über 25 XXL-Bahnen benötigt. Im Hintergrund stehen auch Bestellungen aus Zwickau und Görlitz, die nun in Gefahr geraten könnten. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer äußerte in einem Bürgerdialog, dass er nicht mehr damit rechne, dass Görlitz die bei Heiterblick bestellten Straßenbahnen erhalten werde. Dennoch versicherte Kretschmer, dass das Insolvenzverfahren die geplante Beschaffung neuer Straßenbahnen für Görlitz und andere sächsische Städte nicht gefährde.

Zukünftige Lieferungen und Neuausschreibung

Sollte Heiterblick tatsächlich nicht liefern können, so Kretschmer, werde weder das Geld verloren noch das Projekt aufgegeben. Die Linke-Fraktion im Görlitzer Stadtrat hat das Land bereits aufgefordert, Heiterblick zu unterstützen und die Infrastrukturmaßnahmen für Görlitz in den Vordergrund zu stellen. Die Stadt Görlitz teilte mit, dass sie weiterhin mit allen beteiligten Akteuren im Gespräch sei, um die bestmögliche Lösung zu verhandeln.

Ministerpräsident Kretschmer hat zudem Zweifel an der Lieferung von Heiterblick geäußert und empfahl eine Neuausschreibung der Straßenbahnverträge durch die Görlitzer Verkehrsbetriebe (GVB). Der Geschäftsführer von Heiterblick, Samuel Kermelk, hat seit Tagen nicht auf Presseanfragen reagiert, und auch Volker Heck, der externe Sprecher des Insolvenzverwalters Andreas Kleinschmidt, blieb auf die Anfragen nach Kretschmers Aussage stumm. Dennoch erklärte Heck, dass eine Auftragserfüllung für Görlitz möglich sei, falls sich alle Beteiligten an ihre bisherigen Aussagen halten.

Heiterblick strebt an, alle bestehenden Verträge bestmöglich zu erfüllen und führt Gespräche mit der Landesregierung sowie potenziellen Investoren. Die nächsten Schritte müssen nun jedoch sorgfältig überlegt werden, um die Situation zu stabilisieren und die Bedürfnisse der Städte, insbesondere Görlitz, zu erfüllen. Wie es mit den neuen Straßenbahnen weitergeht, bleibt abzuwarten.

MDR SACHSEN berichtet über die Insolvenz von Heiterblick.
Sächsische.de informiert über die Situation in Görlitz.

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OrtGörlitz, Deutschland
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