Heiterblick in Leipzig: Rettung für die Straßenbahn-Ikone gefordert!
Heiterblick, der Straßenbahnhersteller aus Leipzig, steht vor der Insolvenz. Ein Scheitern muss verhindert werden, um 250 Arbeitsplätze und die Verkehrswende in Sachsen zu sichern.

Heiterblick in Leipzig: Rettung für die Straßenbahn-Ikone gefordert!
Der Leipziger Straßenbahnhersteller Heiterblick steht vor einer existenziellen Krise. Derzeit befindet sich das Unternehmen in einem Insolvenzverfahren, was die Produktion für zentrale Vertragsbestandteile gefährdet. Alstom hat bereits die Produktion wichtiger Bauteile gestoppt und wartet auf die Einhaltung dieser Bedingungen von Heiterblick. Für die 250 Mitarbeiter und die wirtschaftliche Substanz des Unternehmens ist es dringend erforderlich, dass Heiterblick gerettet wird, denn ein Scheitern ist keine Option, wie die LVZ berichtet.
Die Bedeutung von Heiterblick geht über die bloße Herstellung von Straßenbahnen hinaus. Als einer der wenigen mittelständischen Hersteller in Sachsen hat das Unternehmen einen gewichtigen Einfluss auf die regionale Industrie und trägt maßgeblich zur Verkehrswende bei. Die Stadt Leipzig hat bereits damit begonnen, das Straßenbahnnetz für breitere Heiterblick-Bahnen umzubauen. Gleichzeitig benötigen die Städte Zwickau und Görlitz dringend neue Fahrzeuge, was durch die Insolvenz in Gefahr gerät.
Herausforderungen und Aufträge
Heiterblick benötigt dringend Wagenkästen für einen Großauftrag der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) über 25 XXL-Bahnen. Diese Bestellung bietet nicht nur eine wichtige Perspektive für Heiterblick, sondern könnte auch potenzielle Investoren anziehen. Dennoch gab die LVB zu, dass Verzögerungen unvermeidlich sind und wirtschaftliche Risiken vergrößern. Dieser Großauftrag umfasst zudem 14 neue Straßenbahnen für Zwickau und Görlitz, was die Dringlichkeit einer Lösung unterstreicht, berichtet MDR.
In einem Bürgerdialog äußerte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer seine Bedenken, dass Görlitz die bestellten Straßenbahnen von Heiterblick erhalten werde. Gleichzeitig stellte er jedoch klar, dass das Insolvenzverfahren die geplante Beschaffung neuer Straßenbahnen für Görlitz und andere sächsische Städte nicht gefährde. Selbst im schlimmsten Fall sei das Geld nicht verloren, und das Vorhaben sei nicht aufgegeben worden.
Politische Reaktionen und Forderungen
Die politische Reaktion auf die Situation ist ebenfalls deutlich. Die Linke Fraktion im Görlitzer Stadtrat forderte Kretschmer auf, Heiterblick aktiv zu unterstützen und Infrastrukturmaßnahmen für die Stadt zu priorisieren. Die Fraktionsvorsitzende Jana Lübeck betonte die Bedeutung Görlitz’ im Strukturwandelprozess und die Notwendigkeit des ÖPNV-Modellstadt-Projekts. Die Stadt Görlitz selbst erklärt, dass sie weiterhin mit allen Beteiligten im Gespräch sei und die bestmögliche Lösung verhandeln werde.
Die Unterstützung von Heiterblick durch den Freistaat Sachsen wird als entscheidend erachtet, um die 250 Arbeitsplätze und das Know-how zu sichern. Der Druck auf das Unternehmen wächst, und es bleibt abzuwarten, welche Schritte unternommen werden, um eine Lösung zu finden, die sowohl den Fortbestand des Unternehmens als auch die wichtigen Verkehrsprojekte in der Region sichert.