Leipzigs Literarischer Herbst startet mit Friedenspreisträger Karl Schlögel
Der Literarische Herbst in Leipzig vom 20. bis 26. Oktober 2025 feiert bedeutende Autoren wie Karl Schlögel und Dorothee Elmiger im UT Connewitz.

Leipzigs Literarischer Herbst startet mit Friedenspreisträger Karl Schlögel
Der Literarische Herbst in Leipzig hat am 20. Oktober 2025 begonnen und wird bis zum 26. Oktober 2025 stattfinden. Im Mittelpunkt der Eröffnung steht der renommierte Literaturwissenschaftler und Historiker Karl Schlögel, der in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde. Diese Ehrung erhielt er für sein umfassendes Werk, das durch seine kritische Analyse der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, insbesondere in Osteuropa, geprägt ist. Deutschlandfunk Kultur berichtet, dass die Jury Schlögel als „Archäologen der Moderne“ bezeichnete und seine Warnungen vor Wladimir Putins aggressiver Expansionspolitik sowie sein Bekenntnis zur Unabhängigkeit der Ukraine würdigte.
Das Festival umfasst zahlreiche Veranstaltungen, darunter Lesungen und Gespräche, und bietet auch ein Kinder- und Jugendprogramm. Neben Karl Schlögel sind zahlreiche andere Autoren in Leipzig vertreten. Darunter finden sich Dorothee Elmiger, die für ihren Roman „Die Holländerinnen“ bekannt ist, sowie weitere Teilnehmer wie Anja Kampmann, Christian Baron, Peter Sloterdijk, Dennis Scheck und Götz Aly. Elmiger wird ihre Lesung am Samstag im UT Connewitz, einer größeren Location, präsentieren, da die Nachfrage so stark war, dass die Veranstaltung von den Cammerspielen Leipzig dorthin verlegt wurde.
Vielfältiges Programm für alle Altersgruppen
Das Programm des Literarischen Herbstes legt großen Wert auf die Integration literarischer Nischen. Kooperationspartner des Festivals betonen die Bedeutung des Kinder- und Jugendprogramms, das in Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie Halle 5 durchgeführt wird. Trotz drohender Sparmaßnahmen auf städtischer und kommunaler Ebene, die Unsicherheiten mit sich brachten, konnte das Programm weitgehend wie geplant stattfinden.
Karl Schlögel wird am Montagabend im Gespräch mit Stephan Detjen auftreten, eine Veranstaltung, die bereits ausgebucht ist. Der Autor, Jahrgang 1948, ist nicht nur für seine wissenschaftlichen Arbeiten, sondern auch für seine populären Essays bekannt, wie „Terror und Traum“ und „Das sowjetische Jahrhundert“. Seine Fähigkeit, Städte als Texte zu betrachten und aus eigenen Erfahrungen zu schöpfen, macht seine Ansichten besonders wertvoll im heutigen Kontext.
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wird seit 1950 verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert. Im Vorjahr erhielt die amerikanische Schriftstellerin Anne Applebaum die Auszeichnung. Schlögels umfangreiche Werke und sein Engagement für die Demokratie in Osteuropa unterstreichen die Relevanz seiner Stimme in der aktuellen politischen Landschaft.