Bach-Kantaten begeistern in Leipzig: Gardiner verzaubert die Nikolaikirche!

Bach-Kantaten begeistern in Leipzig: Gardiner verzaubert die Nikolaikirche!

Leipzig, Deutschland - Am 13. Juni 2025 fand ein beeindruckendes Konzert des Constellation Choir and Orchestra in der Nikolaikirche, Leipzig, statt. Unter der Leitung des renommierten Dirigenten Sir John Eliot Gardiner präsentierten die Ensembles drei bedeutende Kantaten von Johann Sebastian Bach. Diese Werke, die speziell für die Sonntage Jubilate komponiert wurden, vermischten düstere Texte mit hoffnungsvoller und lebendiger Musik.

Die Eröffnungs-Kantate „Ihr werdet weinen und heulen“, BWV 103, aus dem Jahr 1725, beginnt mit einem freudig klingenden Fugalchor, der den Zuhörern sowohl Emotion als auch Energie vermittelte. Besonders berührend war die Tenorarie „Erholet euch, betrübte Sinnen“, die das Streben nach Glück symbolisiert. Diese erhebenden Momente wurden in der darauffolgenden Kantate „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“, BWV 12, nochmals verstärkt. Das Stück eröffnet mit einer meditativen Sinfonie, die von einem einfühlsamen Oboenspiel geleitet wird. Der eindrucksvolle Choral wird in Bachs späterem Werk, der h-Moll-Messe, zu einem bemerkenswerten Bestandteil, was die Verbindung seiner Musik zur Liturgie verdeutlicht.

Leistungsstarke Darbietung

Das Konzert zeichnete sich durch eine beeindruckende Darbietung des Chores aus, der mit großem Empfinden und Kontrolle gesanglich brillierte. Die Stimmen von Countertenor Alexander Chance und Bass-Bariton Florian Störtz füllten den Raum mit einer Exzellenz, die das Publikum in ihren Bann zog. Besonders hervorzuheben war der Tenor Thomas Hobbs, der in der emotionalen Arie „Sei getreu, alle Pein“ glänzte und mit seiner Stimme die Sorgen und Nöte der Texte erlebbar machte.

Die dritte Kantate, „Wir müssen durch viel Trübsal“, BWV 146, ergänzt das Konzert mit kraftvollen Sätzen, die aus dem d-Moll-Cembalokonzert, BWV 1052, übernommen wurden. Nach einem eindrucksvollen vierstimmigen Chor folgte eine dramatische Darbietung von Sopranistin Marie Luise Werneburg, die mit ihrer gefühlvollen Arie für Gänsehaut sorgte. Den eindrucksvollen Abschluss des Konzerts bildete ein munteres Tenor- und Bassduett mit der Aufforderung, sich zu freuen und zu laben, gefolgt von einem Schlusschor, der mit makelloser Ausdrucksweise triumphierte.

Ein Innovator der Musik

Die musikalischen Visionen von Sir John Eliot Gardiner sind einzigartig. Als einer der führenden Innovatoren in der historisch informierten Aufführungspraxis ist er bekannt für seine Arbeit mit Ensembles wie dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists. Im September 2024 gab Gardiner die Gründung von Springhead Constellation bekannt, die sowohl das Constellation Orchestra als auch den Constellation Choir umfasst. Diese Ensembles haben bereits ihre erste Tournee durch weltweit bekannte Konzertsäle absolviert, was Gardiners festen Platz in der Welt des klassischen Musikschaffens unterstreicht.

Zur Erinnerung: Gardiner hat im Verlauf seiner Karriere mit einigen der führenden Sinfonieorchester zusammengearbeitet, darunter das London Symphony Orchestra und die Berliner Philharmoniker. Sein Repertoire erstreckt sich über mehrere Epochen, einschließlich der Werke von Komponisten wie Mozart und Berlioz, und setzt dabei auf innovative Interpretationen.

Die Darbietung in der Nikolaikirche war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein eindrucksvolles Beispiel für die anhaltende Relevanz und Kraft von Bachs Musik, die durch die engagierte Aufführung von Gardiner und seinen Ensembles erneut erstrahlte. Wie Opernmagazin berichtet, zeichnet sich Gardiners Ansatz durch den Einsatz historischer Instrumente und kleiner Chöre aus, wodurch eine spezielle Atmosphäre geschaffen wird, die eine Hommage an Bachs ursprüngliche Intention darstellt.

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OrtLeipzig, Deutschland
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