
Der erste Teilerfolg ist bekanntlich die Vermarktung der 28 Hektar großen Teilfläche für das zukünftige Produktionswerk der Beiersdorf AG (Baustelle 1). Gleichzeitig wurde die neu gebaute Zufahrtsstraße für die Baufelder 1 und 2 benannt Paul-Beiersdorf-Straße. Dafür hatte sich der Stadtrat in seiner Sitzung am 23.06.2021 ausgesprochen.
Wie das Unternehmen Beiersdorf ebenfalls am 22. Juni 2021 mitteilte, plant es nun auf der benachbarten 12 Hektar großen Baustelle 2 ein hochmodernes Logistikzentrum („Hub“) für den europäischen Markt. Insgesamt plant die Beiersdorf AG will rund 200 neue Arbeitsplätze in der Produktionsstätte und weitere 400 – mit spezialisierten Dienstleistern – im Hub schaffen.
Oberbürgermeister Burkhard Jung: „Leipzig hat wieder einmal bewiesen, dass Großansiedlungen schnell, termingerecht, budgetgerecht und partnerschaftlich bewältigt werden können. Jetzt gilt es, ebenso schnell und gemeinsam die Voraussetzungen zu schaffen, damit die Beiersdorf AG gründen kann.“ seinem europäischen Logistikzentrum am Standort 2 600 neue Arbeitsplätze für Leipzig stellen einen schönen und hohen Ansporn dar. Mit der Großansiedlung der Beiersdorf AG hatten wir auf der Baustelle 1 den Anker für eine neue Branche gelegt. Wir freuen uns, dass Beiersdorf – nach nur zwei Jahre – möchte wieder in Leipzig investieren.“
Der kommissarische Abteilungsleiter Clemens Schülke ergänzt: „Wenn die Stadt das neue Kaufangebot der Beiersdorf AG annimmt, können in Leipzig mehr Arbeitsplätze in einer Immobilie mit zeitgemäßen Klimaschutzanforderungen geschaffen werden.“
„Wir haben hier in Leipzig hervorragende Rahmenbedingungen und die strategischen Expansionsmöglichkeiten, die wir für ein langfristiges Wachstum brauchen“, sagt Malte Schulz, Leiter Produktion und Logistik Europa der Beiersdorf AG: „Wir freuen uns über die schnelle und unkomplizierte Entwicklung und sind mit dem planmäßigen Bau unseres neuen Produktionszentrums auf dem richtigen Weg. Zusammen mit dem geplanten Hub möchten wir unsere größte Investition an einem Standort weltweit tätigen.“
Entwicklung innerhalb von 11 Monaten
Der Bau der Entwicklungsanlagen wurde in nur elf der geplanten zwölf Monate abgeschlossen. Die künftige Paul-Beiersdorf-Straße misst 490 Meter Länge und rund 25 Meter Breite und wird von 40 neu gepflanzten Bäumen umgeben. Heute (25. Juni) wurden sie symbolisch genannt, denn nach der Abstimmung im Stadtrat am 23. Juni muss eine zweiwöchige, gesetzlich verankerte Widerspruchsfrist abgewartet werden. Das offizielle Straßenschild wird eine Erklärungstafel mit folgendem Wortlaut tragen: „Paul C. Beiersdorf (1836 – 1896), Apotheker und Gründer der Firma Beiersdorf. Sein Pflaster legte den Grundstein für die moderne Pflastertechnik“.
Bestandteil der öffentlichen Erschließung war unter anderem das drei Hektar große und 95.000 Kubikmeter große Regenrückhaltebecken. Das Gebäudevolumen des Museums der Schönen Künste konnte vollständig mit der Wassermenge gefüllt werden. Das schwerste Betonteil für das Regenrückhaltebecken wog 36,8 Tonnen und wurde mit einem Spezialkran eingebaut. Der Abwasserverband „Oberer Lober“ übernimmt künftig Eigentum, Betrieb und Wartung der wasserwirtschaftlichen Anlagen.
Für die bedarfsgerechte Medienanbindung der Ver- und Entsorgung wurden insgesamt rund 4,2 Kilometer Leitungen verlegt.
Im gesamten B-Plan-Bereich wurden unter anderem archäologische Untersuchungen sowohl von der Stadt als auch von der Beiersdorf AG durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass das B-Plan-Gebiet zum Schlachtfeld der „Schlacht bei Breitenfeld“ (1642) gehörte. Skelettreste und Uniformknöpfe wurden entdeckt und gesichert.
Darüber hinaus wurden auf 15 Hektar der Gesamtfläche Ausgleichsflächen geschaffen, darunter der fünf Hektar große Traubeneichen- und Hainbuchenwald im Westen mit rund 42.500 neuen Jungpflanzen.
Mit dem zukunftsweisenden Grundstückserwerb aus dem Jahr 2006 hatte sich die Stadt Leipzig eine Entwicklungszeit von 15 Jahren bis zur Baureife gesetzt. Dieses Ziel wurde mit der Fertigstellung des Baus im Jahr 2021 erreicht.
.